Napster-Netzwerk weiterhin ungefiltert

Entgegen den Ankündigungen vom Wochenende sind über das Napster-Netzwerk weiterhin Millionen urheberrechtlich geschützter Musiktitel zu beziehen. Die Beliebtheit des Dienstes nimmt jedoch ab, die User scheinen abzuwandern.

Wie berichtet, wollte Napster am Wochenende ein Filtersystem installieren, das zunächst den Austausch von 1 Million Musikstücken unterbinden sollte. Dieses Vorhaben ist offensichtlich gescheitert. Sowohl die US-Charts als auch Stücke der Band Metallica, die seit einem Jahr gegen Napster protestiert, lassen sich über den Dienst herunterladen.

Die "Filterung" bestimmter Titel erscheint darüber hinaus auch technisch kaum realisierbar. Schließlich kann jeder die Namen der strittigen Musikstücke und auch die der Interpreten einfach unter einer anderen Bezeichnung abspeichern. Selbst wenn Napster auf die ID-Tags in den MP3-Dateien selbst zielt, lassen sich diese mit speziellen Programmen ebenfalls automatisch austauschen.

Offenbar scheint bereits die Ankündigung einer Filterung Wirkung zu zeigen. Am Montag Nachmittag deutscher Zeit tummelten sich nach den Ausgaben des Tools Napigator nur noch knapp eine halbe Million Musikfans im Napster-Netzwerk.

Das ist deutlich weniger als am Freitag, als erste Meldungen über die Filterung die Runde machten: Mit über 750.000 aktiven Usern konnte Napster neue Rekorde verzeichnen. Diese teilten sich zeitweise über 170 Millionen Musikstücke. (nie)