Microsoft-Partner Henning Wolter:

"Nachfrage nach Cloud zieht deutlich an"

Unternehmen haben die Wahl

Auch wenn sich aus diesem Szenario eine gewisse, logische Reihenfolge von Private hin zu Public und Hybrid Cloud-Modellen ergibt, geht Henning Wolter von einer Wahlfreiheit zwischen Private, Public und Hybrid Cloud aus. Diese Wahlfreiheit ergibt sich, wie es Wolter in seiner Praxis häufig erlebt - aus der Tatsache, dass die Einführung von Cloud Computing oft über Pilotprojekte in Einzelbereichen läuft.

Das kann das Auslagern der Mail-Infrastruktur in die Cloud sein, das Beziehen von Cloud-Services für das Kundenmanagement oder die Organisation der mobilen Arbeit über die Cloud. Hat man die Leistungen der IT bereits auf einzelne Services heruntergebrochen, sind sogar unterhalb dieser Schwelle Services wahlweise "on Premise" oder "on Cloud" denkbar. Etwa dann, wenn es darum geht, einer der größten Verlockungen von Cloud-Services nachzugeben, dem reibungslosen Umgang mit Kapazitätsschwankungen.

In diese Richtung geht auch der Rat des Experten, wo Unternehmen mit Cloud Computing beginnen sollten: Wann immer die IT sich mit Themen wie "Kosten sparen", "Leistungen skalieren" oder "Performance optimieren" beschäftigt, ist die Cloud eine denkbare Alternative zu herkömmlichen Bezugsmodellen für IT-Leistungen.

Henning Wolter sieht die Cloud nicht nur als Spielart zu traditionellen IT-Infrastrukturen an, sondern auch als Gegenmodell zum Outsourcing: "Damit hat man früher nicht nur die Verantwortung für Bereitstellung und Support der IT an externe Partner gegeben, sondern auch das Know-how", so Wolter. Mit der Cloud behalte man die Kontrolle und das Firmenwissen über die IT, daher ist Cloud Computing für den Experten "das modernere und sinnvollere Outsourcing". Auch das ist ein Stück Wahlfreiheit: Statt von Entscheidungen eines Dienstleisters abzuhängen, kann die Unternehmens-IT an jeder Stelle selbst entscheiden, welches Distributionsmodell das am besten passende ist.

Die Vorteile aus der Sicht des Partners

Henning Wolter, Geschäftsführer des Microsoft-Partnerunternehmens VAServ aus Neuss, skizziert die Vorteile der Cloud-Angebote von Microsoft.

"Da sind zum einen die umfangreichen Cloud-Investitionen und die Finanzkraft von Microsoft. Damit kann der Konzern im Wettbewerb mit anderen Anbietern mühelos mithalten und die weltweite, performante Verfügbarkeit seiner Cloud-Services garantieren."

Zum anderen habe Microsoft einen großen Vorteil, weil das Unternehmen Cloud-Produkte anbieten könne, die bei Anwendern bereits weit verbreitet seien. Dazu zählen an erster Stelle Produkte wie SharePoint oder Lync, aber auch Office-Produkte, die es früher als reine Desktop-Applikationen gab: Word, Excel oder PowerPoint sind nun als Teil von Office 365 als reine Cloud-Anwendungen erhältlich. Diese Angebote würden durch "attraktive Mietmodelle und einer stetigen Verfügbarkeit aus der Cloud noch gestärkt", so Henning Wolter.

Gerade für Unternehmen, die den Einstieg in Cloud-Umgebungen planten, sei der komplette Microsoft-Stack überdies ein starkes Argument. "Die gesamte Basis für die Private Cloud kommt aus einer Hand: die Management Software System Center, die Software-Infrastruktur inklusive Betriebssystem, Directory und Datenbanken (demnächst als Windows Server 8 und HyperV v3)."

Bis auf die Hardware, die auch weiterhin nicht von Microsoft kommen wird, bietet der Stack aus Redmond alles für die Cloud: das Standard-Betriebssystem, die wichtigsten Anwendungen, Verzeichnisdienste, Sicherheitslösungen, die Partitionierungssoftware, Datenbanken, das System-Management. "Die Stärke von Microsoft resultiert nicht nur aus dem Umfang des Angebots, sondern auch aus der Integrationsfähigkeit der einzelnen Komponenten und der Möglichkeit, dies sowohl in der Private als auch in der Public Cloud zu betreiben. Und damit nicht auf eine Option festgelegt zu sein", so Henning Wolter.