N64: Gefährliche Party mit Mario

Das Nintendo-64-Spiel "Mario Party" kann unter Umständen zu Handverletzungen führen. Nintendo of America hat sich bereits verpflichtet, in den USA alle Besitzer des Videospiels mit Schutzhandschuhen zu versorgen.

Wie die New Yorker Bundesanwaltschaft mitteilte, hat Nintendo of America zahlreiche Beschwerden erhalten, dass Kinder Hautverletzungen an Händen erlitten, während sie bestimmte Abschnitte von "Mario Party" gespielt haben. Die Eltern klagten über Verbrennungen, Risswunden, Stiche, Schnitte und sogar Verätzungen.

Nach Verhandlungen hat sich Nintendo bereit erklärt, jeden amerikanischen Mario-Party-Kunden mit vier fingerlosen, am Handballen gefütterten Handschuhen zu versorgen. Außer dieser Verpflichtung, die Nintendo bis zu 80 Millionen Dollar kosten kann, übernimmt der Konzern auch die Aufwendungen von 75.000 Dollar für die Untersuchung der Bundesanwaltschaft.

Mario Party ist eine Spielesammlung aus Geschicklichkeits-, Renn- und Strategiespielen. Die bis zu vier Spieler haben die Aufgabe, Sterne und Münzen zu sammeln. Der Spielverlauf wird von mehr als 50 Mini-Spielchen aufgelockert. Darunter befinden sich die fünf kritischen Kandidaten, die ein so schnelles Rotieren des Joysticks verlangen, dass die geschilderten Verletzungen auftreten können. Die erforderte Geschwindigkeit der Eingaben kann nämlich nicht mehr mit dem Daumen, sondern nur noch mit dem ganzen Handballen erreicht werden.

"In Deutschland ist zurzeit eine ähnliche Schutzhandschuh-Aktion nicht geplant und die wird es wahrscheinlich nicht geben", erklärte auf Anfrage von tecChannel die Pressestelle von Nintendo. Die deutsche Nintendo-Vertretung in Großostheim habe ähnliche Beschwerden noch nicht erhalten. Bei Problemen könne man sich an die kostenlose Hotline unter 0130/5806 wenden (Mo.-Fr. 11-19 Uhr). Nach Auskunft des Nintendo-Sprechers sind in Europa bis jetzt rund 400.000 Exemplare von Mario Party verkauft worden. (hse)