Musikverband will Napster sofort schließen

Die Record Industry Association of America (RIAA) will die MP3-Börse Napster mittels einstweiliger Verfügung verbieten lassen. Ein entsprechender Antrag sei am Montag bei einem Distrikt-Gericht in San Franzisko eingereicht worden, teilte die RIAA mit.

Der Verband der Plattenindustrie stützt den Antrag mit einer Analyse, laut der rund 87 Prozent der über Napster zugänglichen privaten Sammlungen das Urheberrecht verletzten. Die RIAA hat sich für die einstweilige Verfügung der Unterstützung der National Music Publishers Association (NMPA) versichert. Begleitet wird der Antrag von einer Vielzahl von Erklärungen, in denen Songschreiber und Musik-Unternehmen, darunter auch die ebenfalls verklagte Musikseite MP3.com, Napster geißeln.

Umfragen unter Studenten sollen gezeigt haben, dass Mitglieder der Tauschbörse ab ihrem Beitritt zu Napster weitaus weniger Platten gekauft haben als vorher. Eine weitere Studie belegt den Rückgang der Verkaufszahlen seit der Einführung von Napster in Plattenläden rund um amerikanische Universitäten. Der Einfluss von Napster auf die Verkaufszahlen sei also unübersehbar und nicht zu leugnen, schreibt die RIAA. Bereits im Dezember hat der Plattenverband Napster verklagt. Napster hat sich zum aktuellen Antrag der RIAA nicht geäußert. (uba)