Musikindustrie beklagt steigende CD-Kopien

Die deutschen Phonoverbände sehen ihre wirtschaftliche Zukunft durch steigende Musikkopien zunehmend gefährdet. Im Jahr 2002 seien 259 Millionen CD-Rohlinge privat mit Musik bespielt worden, teilte die deutsche IFPI mit. Das entspreche einer Steigerung von 42 Prozent.

Zum Vergleich: Die Industrie hat den Angaben zufolge letztes Jahr nur 165 Millionen CDs verkauft. "Und die Schere geht immer weiter auseinander", sagte Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände. Die Musikindustrie verliere durch die privat gebrannten CDs und den Download von Musikdateien aus dem Internet rund fünf Milliarden Euro, hieß es weiter. Die Branche beruft sich dabei auf die so genannte Brenner-Studie 2002, die die GfK im Auftrag des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft erstellt hat.

Der Studie zufolge sind letztes Jahr alle relevanten Zahlen aus Sicht der Musikindustrie negativ zu beurteilen. Rund 22,5 Millionen Nutzer (Vorjahr: 17,1 Millionen) kopierten demnach Musik auf CD-Rohlinge, brannten dabei im Schnitt jeweils 11,5 Rohlinge und gaben damit 16,5 Prozent weniger Geld für CDs aus.

Auch die Zahl der Menschen, die sich Musik aus dem Internet saugten, hat laut GfK um 31 Prozent auf 6,4 Millionen zugenommen. 94 Prozent der Nutzer griffen dabei auf kostenlose Angebote zurück. Insgesamt wurden demnach letztes Jahr in Deutschland 622 Millionen Songs von fast ausschließlich illegalen Angeboten aus dem Internet heruntergeladen. 2001 seien es noch 492 Millionen Titel gewesen.

"Die Studie zeigt auf, dass das die private Vervielfältigung auf CD-Rohlinge und illegale Internetangebote von Musik für die Musikwirtschaft existenzielle Schwierigkeiten macht. Hieran wird deutlich, wie wichtig Kopierschutzsysteme sind, um das immer selbstverständlichere Kopieren von Musik einzudämmen", so Gerd Gebhardt. Der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände forderte daher erneut eine Novelle des Urheberrechtsgesetzes, die "das Knacken von Kopierschutzsystemen verbietet".

Ob die Musiktauschbörsen im Internet wirklich so großen Einfluss auf die Zahl der verkauften CDs haben, ist aber umstritten. Wie berichtet, hat das Marktforschungsinstitut Forrester Research letztes Jahr die These der Musikindustrie, der Umsatzrückgang von 15 Prozent in den letzten zwei Jahren sei auf den illegalen Tausch im Internet zurückzuführen, nicht bestätigt. (Jürgen Mauerer/ala)

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