Multiprocessing: Funktion & Besonderheiten

SMP-Betriebssysteme

Damit die Multiprozessor-Hardware zur Geltung kommen kann, muss das Betriebssystem entsprechend SMP unterstützen. Gleiches gilt für die Anwendungen: Programme, die singlethreaded programmiert sind, laufen unter einer Multiprozessorumgebung nicht schneller.

Ausnahmen sind Systeme, auf dem mehrere CPU-intensive Programme gleichzeitig laufen. Arbeiten auf einem Rechner Webserver, Datenbank, Remote-Access-Zugang und gleichzeitig noch File- und Printjobs profitieren auch Singlethreaded-Anwendungen von zusätzlichen CPUs. Denn ein MP-fähiges Betriebssystem verteilt die Anwendungen auf die verschiedenen CPUs. Ein Blick in die Statistik der CPU-Auslastung schafft hier Klarheit. Belegen mehrere Programme gleichzeitig den Prozessor mit nennenswerter Last lohnt sich ein MP-System auf jeden Fall.

Zu beachten ist, dass es für nahezu jedes Betriebssystem verschiedene SMP-Versionen beziehungsweise Kernels gibt, die sich nach der Anzahl der installierten CPUs richten. So unterstützt Windows 2000 Professional von Haus aus maximal 2 CPUs. Die Servervarianten können je nach Hardware mit bis zu 32 Prozessoren (Windows 2000 Server Datacenter) umgehen. QNX und BeOS bieten Support bis acht Prozessoren. Die folgende Tabelle zeigt einen Auszug x86-kompatibler Betriebssysteme mit SMP-Unterstützung.

MP-Betriebssysteme für x86-CPUs

Betriebssystem

Hersteller

BeOS

Be

Darwin für Intel

Apple

Linux *

Linux.org

OS/2 Warp

IBM

QNX

QNX

Windows 2000

Microsoft

Windows NT

Microsoft

* Linux-Distributionen verfügen erst ab der Kernel-Version 2.4 über einen vollständigen SMP-Support. Eingeschränkt SMP-fähig ist der Linux-Kernel bereits ab der Version 2.0.x.