Tipp für Windows 7 und Windows Server 2008

Multiboot-Umgebungen für Windows Rechner einrichten

Die Windows-Betriebssysteme ab Windows Vista und Windows Server 2008 verwenden eine andere Bootlogik als die Vorgängersysteme. Wir zeigen, wie Sie eine Multiboot-Umgebungen einrichten und was für wesentliche Dinge dabei zu beachten sind.

Lösung: Der Bootmanager von Windows weist seit der Version von Windows Vista - und somit auch Windows 7, Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 - eine veränderte Architektur auf. Die früher verwendete Datei BOOT.INI gehört der Vergangenheit an, da es durch ein neues Konzept abgelöst wurde. Bei der BOOT.INI handelt es sich um eine Textdatei auf der Startpartition C: des Rechners. Auf Rechnern, auf denen aber noch frühere Windows Versionen wie zum Beispiel Windows Server 2003 existieren, ist die BOOT.INI weiterhin vorhanden und wird dort auch noch benötigt. Das Schöne und Einfache an der BOOT.INI war die Tatsache, dass sie mit einem beliebigen Editor geändert und angepasst werden konnte. Damit waren Änderungen an der Startkonfiguration eines Rechners einfach durchführbar. So konnte etwa zur Sicherungszwecken die BOOT.INI mit dem Dateiexplorer einfach kopiert werden. Die neuen Windows-Versionen setzen hingegen auf einem Configuration Data Store (BCD) auf. Hierbei handelt es sich um eine, im Vergleich mit der Einfachheit der BOOT.INI, komplexere Verwaltungsstruktur.

Der Configuration Data Store basiert auf drei Verwaltungsebenen: den Store, die Objekte und die Elemente. Der Store ist ein Container für ein Objekt, das wiederum Elemente enthalten kann. Das Objekt referenziert eine Boot-Umgebung, wie beispielsweise für den Windows Server 2008 oder Windows 7. Da es sich bei dem Configuration Data Store nicht um eine Textdatei handelt, sind Änderungen auch nicht mit einen Editor durchzuführen. Durch das Kommandozeilen-Tool BCDEDIT.EXE lässt sich der Configuration Data Store ändern. Dazu sind aber Administrator-Rechte notwendig. Alternativ zu BCDEDIT steht auch ein Shareware-Tool EasyBCD zur Verfügung. Wir werden EasyBCD in einem separaten Tipp vorstellen.)

Vor jeglichen Änderungen am BCD-Store sollte dieser allerdings gesichert werden. Um den BCD-Store zu sichern ist das Kommando bcdedit /export BCD-Sicherungsdatei aufzurufen. Der Bezeichner BCD-Sicherungsdatei ist frei wählbar und steht für den Dateinamen des gesicherten BCD-Store.

Details: Durch das Kommando bcdedit erfolgt die Anzeige und Änderung der Boot-Konfiguration. Im Bild die Einstellungen für einen Rechner mit Windows Servers 2008 und Windows 7 im Multiboot.
Details: Durch das Kommando bcdedit erfolgt die Anzeige und Änderung der Boot-Konfiguration. Im Bild die Einstellungen für einen Rechner mit Windows Servers 2008 und Windows 7 im Multiboot.

Die mit bcdedit /export gesicherte Datei kann durch bcdedit /import BCD-Sicherungsdatei wieder zurückgespielt werden. Um Hilfe zu erhalten, ist das folgende Kommando einzugeben: bcdedit /help. Informationen über den Configuration Data Store erhält der Administrator durch bcdedit.exe /enum –v. Das Kommando liefert eine Übersicht aller Objekte im BCD-Store. Die Bootkonfigurationen sind durch 32-stellige GUID ausgewiesen. Um einen Eintrag zu ändern, ist die GUID in den Kommandos anzugeben. Für manche der Optionen, wie etwa den Bootmanager gibt es allerdings einfachere Varianten. Durch bcdedit /set {bootmgr} timeout 5 etwa erfolgt die Einstellung der Wartezeit für den Bootvorgang.

Produkte: Der Tipp kann für die Betriebssysteme Windows 7 und Windows Server 2008 verwendet werden. (hal)