MS schlägt letzte Schlacht um Antitrust

Microsoft hat in einer schriftlichen Stellungnahme erneut alle Vorwürfe eines Monopolmissbrauchs von sich gewiesen. Jetzt steht nur noch ein mündlicher Schlagabtausch zwischen den Kontrahenten vor dem Urteil.

Das Justizministerium habe in seiner Stellungnahme Gerichtsurteile ohne jeglichen Zusammenhang mit dem Prozess gegen Microsoft zitiert, schreiben die Anwälte des Softwarekonzerns. In ähnlicher Manier hatte bereits die Klägerseite die Argumentation Microsofts zerpflückt.

Zur Erinnerung: Nach der für Microsoft negativen Tatsachenfeststellung von Richter Thomas Penfield Jackson durfte Microsoft sich schriftlich dazu äußern. Die Klägerseite wiederum antwortete auf diese Stellungnahme. Die jetzt vorliegende Stellungnahme von Microsoft antwortet auf diese Stellungnahme des Ministeriums.

Das Fazit aus allen Stellungnahmen: Microsoft behauptet steif und fest, unschuldig zu sein. Das Justizministerium behauptet strikt das Gegenteil. Im Prozess wird Microsoft unter anderem vorgeworfen, die Vormachtstellung bei Betriebssystemen dazu missbraucht zu haben, die Browsersoftware von Konkurrent Netscape aus dem Markt zu drängen.

Am 22. Februar treten die Kontrahenten noch einmal vor die Schranken des Gerichts, um mündliche Argumente auszutauschen. Der Hauptschauplatz des Gefechts um eine mögliche Zerschlagung des Softwarekonzerns liegt wohl in Chicago, wo derzeit Schlichtungsgespräche laufen. Über diese Verhandlungen kursieren verschiedene Meldungen. Zuerst hieß es, die Kläger (das Justizministerium und 19 Bundesstaaten) hätten sich auf eine Zerschlagung des Softwareriesen geeinigt. Von einer solchen Einigung will jüngeren Meldungen zufolge ein namenlos verbliebener Angestellter der Staatsanwaltschaft nichts gehört haben. (uba)