MS-Prozess: Richterin lehnt Linux-Mail ab

Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat eine E-Mail mit belastendem Inhalt nicht als Beweisstück im Kartellprozess gegen Microsoft zugelassen. In der Mail an Bill Gates denkt ein Microsoft-Mitarbeiter über Konsequenzen aus dem Linux-Engagement von Intel nach.

In der Nachricht hatte der damals für die OEM-Abteilung von Microsoft zuständige Joachim Kempin am 14. August 2000 Bill Gates Vorschläge gemacht, wie man auf das Linux-Engagement von Intel reagieren könne. Wie die Computerwoche berichtet, sollten dem Hardware-Hersteller nach Ansicht Kempins technische Informationen vorenthalten und seine Konkurrenten bevorzugt unterstützt werden.

Richterin Kollar-Kotelly wies darauf hin, dass die Beweisaufnahme bereits abgeschlossen sei. Würde sie die Mail als Beweisstück zulassen, habe Microsoft zu wenig Möglichkeiten, eine Verteidigung vorzubereiten.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Vorschläge Kempins tatsächlich umgesetzt worden sind, entgegnete Microsoft dem Beweisantrag nach Berichten in US-Medien. Weitere Meldungen zum Microsoft-Prozess finden Sie in der tecHistory. (Computerwoche/uba)