MS-Initiative "Jump-to-.NET" für Java-Entwickler

Nachdem der Java-Streit mit Sun beigelegt ist, versucht Microsoft Java-Entwickler zur Migration auf C# zu bewegen. "Jump to.NET" nennt Microsoft die Initiative, die bis Mitte des Jahres mit (Beta-)Tools angereichert werden soll.

Sieben Jahre lang kann Microsoft die binäre Java-Maschine weiter verwenden, so sieht es - wie berichtet - die außergerichtliche Einigung im Lizenzstreit mit Sun vor. Bis auf Bugfixes darf am Java-Build, das mit dem ersten kommerziellen Windows 2000 ausgeliefert wurde, nichts verändert werden.

Das hat Microsoft auch nicht unbedingt vor. In Redmond glaubt man, mit der Programmiersprache C# und der .NET-Strategie künftig einen eigenen Weg gehen zu können. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings, dass Entwickler und Unternehmen bereit sind, gewohnte Java-Pfade zu verlassen. Jump to .NET bringt Tools, mit denen der Umstieg leicht gemacht werden soll. Der bislang propagierten These vom ohnehin problemlosen Umstieg auf C# und die vielsprachige .NET-Entwicklerumgebung traut man anscheinend selbst nicht mehr ganz.

Java- und Microsoft J++-Programmierer sollen mit den neuen Werkzeugen ihre Anwendungen portieren können. Microsoft verspricht eine automatische Konvertierung vom Java-Source-Code zu C#. Sollte die Automatik versagen, werden die entsprechenden Zeilen markiert. Wer zu viele Markierungen vorfindet, kann sich von Microsofts Migration-Service unter die Arme greifen lassen, um sein Projekt nach C# zu schaffen. Die Jump-Tools lassen sich außerdem in die Visual-Studio-.NET-Plattform einbauen.

Betaversionen verspricht Microsoft bis Mitte des Jahres, die endgültige Fassung von Jump to .NET kommt "im zweiten Halbjahr". Dann nennt Microsoft auch Preise. Eines weiß das Unternehmen aber jetzt schon sicher: "Die Jump-to-.NET-Tools und -Services sind das Eigentum von Microsoft und haben in keiner Weise etwas mit Sun Microsystems zu tun." (uba)