MS Exchange 2000 Server in Produktion

Microsoft hat am Sonntag mit der Produktion der Messaging-Plattform Exchange 2000 Server begonnen. Das Produkt soll in Deutschland Mitte Oktober erhältlich sein. Ursprünglich wollte Microsoft den Exchange 2000 Server bereits im Mai auf den Markt bringen.

Der Nachfolger von Exchange 5.5 hat sich vom reinen E-Mail-Produkt zu einer Plattform für Messaging und Knowledge-Management entwickelt. Die Produktfamilie besteht aus Exchange 2000 Server, Exchange 2000 Enterprise Server und Exchange 2000 Conferencing Server. Darüber hinaus wird das Service Release 1 für Outlook 2000 mitgeliefert.

Microsoft empfiehlt den Exchange 2000 Server vor allem kleinen Betrieben, die bis zu 320 Mail-Konten im Einsatz haben. Für Unternehmen, die über mehr Accounts verfügen sowie ein umfangreiches Intranet besitzen, sei der Enterprise Server besser geeignet.

Microsoft selbst hat in Redmond bereits auf Exchange 2000 umgestellt und konnte dadurch eigenen Angaben zufolge seine Server konsolidieren. Demnach sind für 30.000 Accounts nicht mehr wie bisher 35 Server notwendig, sondern nur noch acht. Auch die Größe der Mailboxen selbst sei von 50 MByte auf 100 MByte verdoppelt worden. Durch die Unterstützung von multiplen Datenbanken und die Nutzung der Cluster-Fähigkeiten von Windows 2000 sei zudem die Serververfügbarkeit verbessert worden, so Microsoft.

Weitere Funktionen sollen der schnellere Zugriff auf Outlook via Internet sein sowie Unified Messaging, die Kombination von E-Mail, Fax und Voicemail im Nachrichteneingang von Outlook. Über Instant Messaging können die Benutzer laut Microsoft sehen, welcher Kollege gerade online ist. Neu ist auch der Conferencing Server, der die Voraussetzung für Daten-, Audio- und Videokonferenzen schaffen soll.

Microsoft will mit Exchange 2000 zum Markt beherrschenden Notes von Lotus aufschließen. Die um knapp fünf Monate verzögerte Auslieferung könnte jedoch einige Kunden vom Umstieg abhalten. Bei vielen Firmen in den USA endet das fiskalische Jahr im August. Zu diesem Termin stellen die Firmen gerne ihre Backoffice-Software um, und vermeiden so Störungen des laufenden Geschäftsjahres. (jma)