MS-Aktien gingen weg wie warme Semmeln

Viele Analysten hatten in Folge des Microsoft-Prozesses das Schlimmste für die Microsoft-Aktie und in Folge dessen für den Amerikanischen Aktienmarkt allgemein befürchtet.

Allerdings hat sich die Entscheidung von Richter Thomas Penfield Jackson nicht besonders bemerkbar gemacht. Zunächst hatte die Microsoft-Aktie am Frankfurter Markt tatsächlich mit einem Verlust von 11 Prozent begonnen . Als sich jedoch nach Eröffnung des Nasdaq gegen 15:30 MEZ herausstellte, dass der Kursverlust dort bei weitem nicht so hoch ausfiel, beruhigte sich auch der deutsche Kurs wieder bis zu einem Schlusskurs von 85,10 Euro. Insgesamt also nur noch knapp 3 Prozent weniger als am Vortag.

Das Microsoft-Papier eröffnete am Nasdaq mit 84,8 Dollar, also knapp 7,5 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag. Bereits eine Stunde später hatten mehr als 60 Millionen Aktien den Besitzer gewechselt. An normalen Tagen gehen im Schnitt gerade einmal 26 Millionen Aktien über den Tisch - innerhalb eines Tages. Trotz des enormen Handelsvolumens blieb der Aktienkurs relativ stabil um 88 Dollar. Bis zum Ende des Börsentages erholte sich die Aktie sogar wieder auf knapp 90 Dollar bei einem Gesamtvolumen von über 120 Millionen.

Die Konkurrenz von Microsoft konnte sich über das durch die Verkäufe frei werdende Kapital nur freuen: Be Inc , Hersteller des Betriebsystems Beos, verzeichnete einen Kurssprung von 70 Prozent zum Ende des Börsentages. Spitzenwert war 213 Prozent gegen 10:30. Dieser Zuwachs resultierte nicht zuletzt aus einem Abkommen mit Sun Microsystems, nach dem Be Java in sein Betriebssystem integrieren will.

Der Kurs von Red Hat stieg um 21 Prozent, Corel um 14,7 Prozent und Apple immerhin noch um 9,1 Prozent. Dagegen konnte AOL, Besitzer von Netscape, gerade mal 3 Prozent für sich verbuchen. (mha)