MPF: Xilleon 220 - ATIs erstes System-on-Chip

ATI stellte auf dem Microprocessor Forum 2001 den Xilleon 220 vor. Dabei handelt es sich um den ersten SoC-Prozessor der Grafikschmiede. Der Xilleon verbindet CPU, Grafik, Sound und I/O-Einheit und soll in Set-Top-Boxen Platz finden.

Mit dem Xilleon 220 will ATI in den Markt der Set-Top-Boxen, digitalen Sat-Receiver oder Personal Videorecorder eindringen. Der Kern von ATIs neuer Kreation ist ein mit 300 MHz taktender MIPS-Prozessor. Damit soll der Xilleon 220 ein Vielfaches der Rechenleistung herkömmlicher Prozessoren in diesem Segment bieten, von denen die meisten nur mit 50 bis 100 MHz arbeiten.

Neben dem MIPS-Prozessor beinhaltet der Xilleon 220 eine Grafik- und Video-Engine, einen Sound-Chip und ein Speicher-Interface. Außerdem verfügt ATIs System-on-Chip (SoC) über einen Peripherie-Controller inklusive USB sowie über eine Festplattenschnittstelle.

ATIs Chip ersetzt damit auch die CPU, MPEG-Decoder sowie den Bridge-Baustein zwischen den I/O-Controllern. Interessant für Anbieter von Personal Videorecordern ist die Möglichkeit, digitale Datenströme zu verschlüsseln. So gelangt beispielsweise kein Video unverschlüsselt auf die Festplatte - ein wichtiger Aspekt für Video-on-demand. Der Xilleon 220 bietet zudem ein Dual-Display-Feature. Damit könnte eine Set-Top-Box zwei Fernseher mit unterschiedlichen Programmen ansteuern.

Bereits im November 1998 kündigte ATI seine Strategie für Information Appliances an. Damals übernahmen die Kanadier die Firma Chromatic Research, die auf dem Gebiet der SoC-Technologie viel Erfahrung aufweisen konnte. Der nun auf dem Microprocessor Forum vorgestellte Xilleon 220 wird laut Hersteller Ende Oktober als Sample verfügbar sein. Die Massenproduktion soll Ende des ersten Quartals 2002 beginnen.

Weitere News zum Microprocessor Forum 2001 finden Sie hier. (cvi)