MPF: Transmeta enthüllt TM6000 mit 1 GHz

Transmeta präsentiert auf dem Microprocessor Forum 2001 erstmals Fakten des künftigen TM6000 Crusoe. Die 1-GHz-CPU integriert neben der Northbridge nun auch die Southbridge sowie eine Grafik-Engine. Der "System-on-Chip" (SoC) soll in der zweiten Hälfte 2002 in Serie gehen.

Der Core des neuen TM6000 basiert weiterhin auf der Crusoe-TM5000-Familie. Die 128-Bit-VLIW-Engine taktet mit 1 GHz und soll auf die Code-Morphing-Software in der Version 5.x zurückgreifen. Die CPU verfügt wie der TM5800 über einen 512 KByte großen L2-Cache und wird in 0,13-Mikron-Technik gefertigt. Mit Transmetas LongRun-Stromspartechnik arbeitet der TM6000 mit Core-Spannungen zwischen 0,9 und 1,3 V. Der TM6000 unterstützt PC333-DDR-SDRAM sowie ECC für den Einsatz des Crusoe in Servern. Mit Letzterem lassen sich bis zu 2 GByte Registered DIMM verwalten.

Der Grafik-Controller des TM6000 unterstützt nur 2D-Grafik; eine externe 3D-Grafik-Engine lässt sich optional verwenden. Die TM6000-Grafik kann LCDs und CRTs über ein LVDS-Interface ansteuern und bietet Support für DVD-Playback. Die üblichen Funktionen stellt die integrierte Southbridge zur Verfügung: 2 IDE-Kanäle, 4 USB-Ports, AC-Link Audio/Modem. Ein PCI-Bus-Interface ist wie im TM5800 ebenfalls integriert.

Transmeta zielt mit dem Crusoe TM6000 auf Notebooks mit sehr kleinem Formfaktor. Hier soll der Prozessor durch sein SoC-Design durch die hohe Integration vor allem Platz sparen und den Gesamtenergieverbrauch senken. Der TM6000 mit seinem SoC-Design entspringt wohl der Einsicht von Transmeta, in der Performance mit Intels Ultra-Low-Power-CPUs nicht konkurrieren zu können.

Durch das SoC-Design wird jetzt vor allem der geringe Platzbedarf als herausragendes Feature betont. Als Beispiel nimmt Transmeta eine Crusoe-TM5800-Lösung, die durch die separate Southbridge, Grafik-Controller und Bus-Verbindung eine Fläche von 2500 mm² benötigt. Die Packungsgröße des TM6000 beträgt dagegen nur noch 784 mm². Auch der Energieverbrauch hat sich beim TM6000 durch die integrierte Southbridge und Grafik gesenkt. Für ein DVD-Playback benötigt der TM6000 etwa 2,0 Watt, ein TM5800 mit externer Southbridge und Grafik dagegen 3,6 Watt.

Ebenfalls in der zweiten Jahreshälfte 2002 soll die nächste Generation von Crusoe-Prozessoren erscheinen, die parallel zum TM6000 laufen wird und den Schwerpunkt auf Performance legt. Laut Transmeta handelt es sich dabei um eine 256-Bit-VLIW-Engine. Auch die Code-Morphing-Software soll neu sein. Die Performance soll zwei bis drei Mal schneller als bei aktuellen Crusoes sein.

Details zum Chipdesign des Crusoe finden Sie hier. (cvi)