MPF: IBM kündigt 64-Bit-Desktop-CPU an

IBM hat erste Details des neuen PowerPC 970 bekannt gegeben. Die 64-Bit-CPU basiert auf einem abgespeckten Power4 und soll mit 1,8 GHz takten. Am Mittwoch will IBM auf dem Microprocessor Forum weitere Fakten veröffentlichen.

Bei der stückweisen Präsentation von IBMs neuem 64-Bit-PowerPC-Prozessor bleibt die Frage nach dem Einsatzgebiet spannend: IBM sieht den PowerPC 970 zwar in Desktop-PCs, Workstations sowie Entry-Level-Servern, ob Apple damit aber auf 64 Bit umschwenkt, ist noch unbeantwortet.

Die Voraussetzungen würde der PowerPC 970 jedenfalls mitbringen, denn der Prozessor kann mit einer nativen Unterstützung von 32-Bit-Software aufwarten - alte Anwendungen lassen sich also weiterverwenden. Warten müssen Apple-Fans auf jeden Fall, den IBM will den RISC -Prozessor erst im zweiten Halbjahr 2003 ausliefern. Produziert wird der PowerPC 970 dann in IBMs neuer Fertigungsstätte in East Fishkill, New York, auf 300-mm-Wafern.

Mit einer Taktfrequenz von 1,8 GHz übertrifft der PowerPC 970 den aktuell mit 1,0 GHz am höchsten getakteten PowerPC 750FX weit. Um den Takt zu ermöglichen, fertigt IBM den PowerPC 970 im 0,13-µm-Verfahren mit SOI -Technik. SOI reduziert auch die Leistungsaufnahme, weil die 52 Millionen Transistoren des PowerPC 970 besser isoliert sind und sich dadurch Leckströme minimieren.

Bei den Details zur Architektur der 64-Bit-CPU hält sich IBM noch zurück. Die Basis bildet allerdings der Power4-Prozessor, der intern mit zwei Cores arbeitet. Diese verfügen über je acht Ausführungseinheiten und sind spekulativ superskalar organisiert. Beide Cores besitzen einen 32-KByte-L1-Cache für Daten sowie einen 64-KByte-L1-Cache für Befehle.

Beim PowerPC 970 soll allerdings nur ein CPU-Kern integriert sein, wie Insider-Informationen verraten. Neu ist jedenfalls eine Ausführungseinheit für so genannte SIMD -Befehle, die Multimedia-Applikationen beschleunigen sollen. Ob diese kompatibel zur Multimediaerweiterung AltiVec der in Apple-Rechnern eingesetzten Motorola-G4-Prozessoren ist, bleibt in IBMs Presseerklärung unerwähnt.

Der Prozessorbus des SMP -fähigen PowerPC 970 taktet laut IBM mit 900 MHz. Damit erreicht die CPU eine Bandbreite von 6,4 GByte/s (1000er Basis). Dieser innovative "Communication Link" sei speziell für einen schnellen Datentransfer zwischen Speicher und CPU optimiert, so Michel Mayer, General Manager IBM Microelectronics Division. AMDs Hammer-Prozessoren werden mit ihrer HyperTransport-Schnittstelle ebenfalls eine FSB -Bandbreite von 6,4 GByte/s erreichen.

Welche Details Peter Sandon, Senior Processor Architect bei IBMs Power PC Organisation, bei seiner Präsentation auf dem ersten Konferenztag des Microprocessor Forums nennt, lesen Sie demnächst bei tecCHANNEL. Im Kanal CPU/RAM finden Sie zusätzliche Informationen. (cvi)

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