MPF: ARM zeigt erste ARM11-Prozessoren

ARM stellt auf dem Microprocessor Forum die ersten ARM11-Derivate vor. Der ARM1136J-S und ARM1136JF-S takten mit maximal 533 MHz und sind besonders stromsparend ausgelegt.

Den ARM11-Core stellte der britische Chipdesigner schon Ende April 2002 auf dem Embedded Processor Forum vor. Mit den ARM1136-Prozessoren hat ARM jetzt auch entsprechende Produkte parat. Die ARM11-Microarchitektur nutzt erstmals den ARM-v6-Befehlssatz, der auf dem Microprocessor Forum 2001 vorgestellt wurde.

ARM v6 beinhaltet 77 neue Befehle und sechs neue Thumbs. Zu den wichtigen Features zählen der nun mögliche Multiprozessor-Betrieb mit Shared Memory, ein neues L1-Cache-System sowie SIMD-Erweiterungen. Die "Single Instruction Multiple Data"-Befehle wurden bereits auf dem Microprocessor Forum 2000 angekündigt und sind im ARM v6 erstmals integriert. Die Multimedia-Befehle sollen Audio-/Video-Anwendungen von PDAs um den Faktor 4 beschleunigen.

Die auf dem Microprocessor Forum vorgestellten ARM1136J-S und ARM1136JF-S sollen in Set-Top-Boxen, digitalen Kameras, mobilen Telefonen, Modems oder WLAN-Access-Points Einsatz finden. ARM11 unterstützt die Betriebssysteme Windows CE (Pocket PC 2002), Palm OS, WindRiver, Symbian und Linux. Die neuen Prozessoren sind damit auch für den Betrieb in PDAs gerüstet.

ARMs ARM1136-Prozessoren nutzen eine 8-stufige Pipeline. Während der Core des ARM1136J-S nur mit einer Integer-Einheit aufwarten kann, beherrscht der ARM1136JF-S auch Floating-Point-Berechnungen mit einfacher und doppelter Genauigkeit. Eine hohe Trefferquote mit 85 Prozent soll die dynamische Sprungvorhersage des ARM11-Core liefern. Der Zugriff auf die konfigurierbaren Daten- und Befehls-Caches ist mit zwei Taktzyklen möglich. In einem Referenz-Design von ARM fassen diese je 16 KByte. Vier 64 Bit breite Datenbusse verbinden den ARM1136J(F)-S mit der Peripherie. Die Busse lassen sich synchron oder asynchron takten.

Die beiden ARM11-Prozessoren sind in einem 0,13-µm-Prozess gefertigt. Bei einer Core-Spannung von 1,0 V sollen die CPUs 160 mW bei 400 MHz Taktfrequenz benötigen. Um wenig Strom zu verbrauchen, verfügen 93 Prozent der Flops über ein Clock-Gating. Zusätzlich beherrscht der ARM1136J(F)-S vier Power-Management-Modi: Run, Standby, Dormant und Shutdown. ARM will die ersten Lizenzen des ARM1136J(F)-S im Dezember 2002 vergeben. (cvi)

tecCHANNEL Preisvergleich & Shop

Produkte

Info-Link

Prozessoren

Preise & Händler