MPAA: Neue Klage wegen DVD-Kopierschutz

Die mächtige Motion Picture Association of America (MPAA) hat das Software-Unternehmen 321 Studios wegen Urheberrechtsvergehen angeklagt. Der Verband der Filmindustrie versucht damit, den Verkauf der Programme DVD X Copy und DVD Copy Plus zu unterbinden.

Der Rechtsstreit zwischen dem Software-Unternehmen und der MPAA hat bereits im April mit einem überraschenden Schachzug begonnen. Damals hatte 321 Studios vorbeugend Klage gegen die MPAA eingereicht, um vor Gericht klären zu lassen, dass die Software DVD Copy Plus den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) nicht verletzt. 321 Studios hatte sich auf das Recht der Benutzer berufen, Sicherheitskopien ihrer Filme zu machen. Mit Copy Plus seien nur minderwertigere Kopien von DVDs auf CDs möglich, die sich anschließend im DVD-Player abspielen lassen, betonte 321 Studios damals

Mit der neuen Software DVD X Copy hat sich das geändert. Das Programm kann für Image-Kopien von DVD auf DVD genutzt werden. Dennoch, so 321 Studios, werde der Kopierschutz DeCSS nicht verletzt, und somit liege auch kein Verstoß gegen den DMCA vor. Das Konstrukt von 321 Studios klingt gewagt: DVD X Copy fange das Signal nach der Entschlüsselung, aber vor dem Rendern des Videos ab. Somit bleibe DeCSS unbehelligt. Die MPAA glaubt zumindest nicht an die Legalität des Verfahrens und hat nun Gegenklage eingereicht.

In einem jüngst verhandelten Fall war eine russische Software-Firma vom Vorwurf des Verstoßes gegen den DMCA freigesprochen worden. ElmcomSoft war vorgeworfen worden, den E-Book-Kopierschutz von Adobe widerrechtlich geknackt zu haben, wir berichteten.