Motorola läßt Iridium-Satelliten verglühen

Die Satelliten von Iridium werden aller Voraussicht nach Verglühen. Laut US-Berichten ist vergangene Woche der vorerst letzte Versuch einer Investmentfirma gescheitert, das Satellitensystem zu retten. Iridium hatte im März Konkurs angemeldet, nachdem die Kundschaft für die teuren Satelliten-Handys ausblieb.

Motorola wird laut einem Bericht des US-Internet-Magazins SiliconValley.com bereits nächste Woche mit Vorbereitungen beginnen, um die insgesamt 74 Satelliten aus ihrer Umlaufbahn zu bringen. Die von Motorola als "Deorbiting-Plan" beschriebene Aktion ist alles andere als trivial. Satellitenfachleute glauben, dass es weitere 50 Millionen Dollar kosten und bis zum Jahresende dauern könnte, um das Programm zur Zerstörung der Satelliten auszuarbeiten. Einige der Satelliten könnten laut den Experten bis zu zwei Jahre benötigen, um wieder in die Erdatmosphäre zu kommen.

Hauptanteilseigner Motorola plant in groben Zügen, die Satelliten in eine neue Umlaufbahn dicht an der Erdatmosphäre zu bringen, wo sie an Geschwindigkeit verlieren und schließlich verglühen sollen. Ob die Satelliten, die ungefähr die Größe eines Kleinwagens haben wirklich restlos verdampfen, ist fraglich. Ein Iridium-Sprecher hält es für denkbar, dass die Satelliten nicht restlos verglühen, sieht aber paradoxerweise laut dem Bericht keine Gefahr durch nicht verglühte Teile. Die Erklärung mutet wenig vertrauenerweckend an: Der Planet sei groß und bislang sei noch nie etwas passiert.

Iridium hat angeblich eine letzte Galgenfrist bis 9. August, um einen Käufer zu finden. Dann soll der Deorbiting-Plan anlaufen. (uba)