Motoren für die Metasprache

Unter der Haube steckt oft alte Technik

Im Hintergrund eines XML-Servers kann eine traditionelle relationale Datenbank "werkeln", eine native XML-Engine für die Verwaltung lediglich grob strukturierter Daten oder eine beliebige andere Applikation. Eine Reihe von Anbietern, die XML-Server auf den Markt bringen, sind altbekannte Entwickler relationaler Datenbanken - beispielsweise Microsoft, Oracle und IBM. Diese Unternehmen stülpen ihren existierenden Produkten einfach Module über, die XML-Daten zerlegen und in den vorhandenen relationalen Strukturen ablegen können. Umgekehrt sind die Produkte natürlich in der Lage, je nach Anfrage von außen die gespeicherten Informationen wieder zu XML-Dokumenten zusammenzusetzen. Konkurrenz erwächst diesen Systemen zunehmend durch native XML-Datenbanken wie "Tamino" von der Software AG (vgl. NetworkWorld 14/01, "Dokumente sind nicht nur Daten"). Ein XML-Server kann auch aus einem kleinen, spezialisierten Java-Applet bestehen oder auf den ersten Blick einer ganz normalen Webseite gleichen.

Ein entscheidender Aspekt sind auch die Kommunikationsmöglichkeiten: HTML-Requests und E-Mail, File Transfer Protocol (FTP) und eine Fülle weiterer Information-Handler werden häufig unterstützt.

Bis 1999 war die Standardisierung der Metasprache noch nicht so weit fortgeschritten, dass die Produzenten von XML-Werkzeugen auf einen breiten Einsatz ihrer Software hätten zählen können. Als im Jahr 2000 dann der Siegeszug des XML-Formats als Standard für die Dokumentspeicherung und für den Informationsaustausch zwischen Applikationen begann, wuchs der Markt allerdings rasant.