Neue Geschäftsmodelle

Mobilfunkanbieter: Wertschöpfung pro Bit

Nach Ansicht von Qualcomm wird beim mobilen Datenverkehr für die Anbieter die Wertschöpfung pro Bit wichtiger als die Reduktion der Kosten. Für das Unternehmen gewinnen neue Geschäftsmodelle an Bedeutung.

Mit den wachsenden Möglichkeiten der Mobilfunktechnologie und mobiler Endgeräte haben sich in jüngster Vergangenheit auch neue Geschäftsfelder und -modelle entwickelt. Nicht zuletzt steht dabei immer mehr der Nutzer im Zentrum, während beim mobilen Datenverkehr langsam die Steigerung der Wertschöpfung pro Bit wichtiger wird als die Reduktion der Kosten, meint Dan Novak, Vice President Global Marketing bei Qualcomm. "Das ist auch der Grund, warum Services so stark im Fokus stehen", meint er. Qualcomm sieht sich dabei nicht zuletzt als Unterstützer, der anderen Unternehmen hilft, neue Technologien umzusetzen und Angebote zu realisieren.

Als ein Beispiel eines neuartigen Geschäftsmodells nennt Novak Amazons Kindle mit der Content-Bereitstellung via 3G-Netz des Anbieters Sprint. "Die Tatsache, dass der Kunde dabei keine Geschäftsbeziehung mit dem Mobilfunkbetreiber selbst eingeht, ist ziemlich einzigartig", erklärt er. Die im Mai in Brasilien gestartete Konsole Zeebo wiederum bringt Games auf neue Art zu Kunden in Schwellenländern - direkt via Mobilfunk. In beiden Fällen schneidet Qualcomm als Anbieter der technologischen Empfangslösung mit. Das gilt auch bei vielen Angeboten von Computern, beziehungsweise Netbooks in Verbindung mit mobilen Breitbandverträgen, da in den Geräten häufig 3G-Module von Qualcomm verbaut sind.

Neben dem Verkauf der eigenen Chips und Softwarelösungen ist für Qualcomm dabei auch die Lizenzierung geistigen Eigentums eine wichtige Einnahmequelle. Um in beiden Bereichen auch in der mobilen Online-Zukunft eine gewichtige Rolle zu spielen, wird entsprechend investiert. "Wir erhöhen auch in Krisenzeiten weiter unsere Forschungs- und Entwicklungsausgaben", sagt Novak. Im Jahr 2008 lagen diese Ausgaben bei über 2,2 Mrd. Dollar, was mehr als 20 Prozent der gesamten Einnahmen entsprochen hat. (pte/mje)