Mobile Informatik

Mobile-Spezialisten mit Sinn für Nutzen gesucht

Mobile Lösungen haben den Vorteil, dass von jedem Ort auf Daten zugegriffen werden kann. Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt für Berater und Entwickler aus: Mobile Informatik heißt erleben, ausprobieren, testen. Und sie schafft neue Einsatzfelder für IT-Spezialisten, etwa in Industrie, in der Luft-und Raumfahrt und im Auto.
Lukas Bayer, Jumio, hat das Hobby zu seinen Beruf gemacht: Der 25-jährige Softwareentwickler testet Apps im Job und privat.
Lukas Bayer, Jumio, hat das Hobby zu seinen Beruf gemacht: Der 25-jährige Softwareentwickler testet Apps im Job und privat.
Foto: Privat

Lukas Bayer, 25, hat seinen Beruf zum Hobby gemacht. "Hauptberuflich und in meiner Freizeit setze ich mich dafür ein, dass Software qualitativ besser wird." Nach der Matura - so heißt in Österreich die Reifeprüfung - absolvierte er an der Fachhochschule Technikum Wien zunächst den Bachelor-Studiengang Informatik und schloss seinen Master in Multimedia und Softwareentwicklung ab. Mitte 2012 war er fertig und fing bei Jumio in Wien als Software Quality Engineer an. Jumio entwickelt Apps, mit denen die Identität von Benutzern durch das Abfotografieren von Pass, Personalausweis oder Führerschein überprüft und verifiziert werden kann.

Apps testen als Beruf und als Hobby

Apps testen - einerseits als IT-Profi, andererseits als Endverbraucher.
Apps testen - einerseits als IT-Profi, andererseits als Endverbraucher.
Foto: Maridav - Fotolia.com

"Mein Job ist es, unsere Produkte zu testen", sagt Bayer. Die Rahmenbedingungen sind dabei ganz anders als bei Web-Applikationen. In Smartphones und Tablets werden unterschiedliche Hardwarekomponenten von verschiedenen Anbietern verbaut und auf unterschiedlichen Plattformen betrieben. Android und IOS sind die gängigsten. "Als Tester muss ich die User Interface Guidelines der Plattformenanbieter kennen und mich mit Best-Practice-Ansätzen der Betriebssysteme auskennen", sagt Bayer. Bei seinen Tests achtet er besonders auf Netzwerkkommunikation und Error-Handling. "Aufgrund unterschiedlicher Übertragungsraten - Mobilfunk und WLAN - sowie plötzlich auftretender Verbindungsabbrüche ist es wichtig, dass die App auf die jeweilige Situation entsprechend reagiert und dem User das passende Feedback liefert." Das kann der Hinweis sein, dass die Daten gespeichert sind und, wenn wieder eine Internetverbindung möglich ist, sie weiterverwendet werden können.

Philipp Benkler, Testbirds: "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif, unsere Geschäfte laufen besser."
Philipp Benkler, Testbirds: "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif, unsere Geschäfte laufen besser."
Foto: Privat

Was Bayer hauptberuflich macht, das macht er auch in seiner Freizeit: Der Informatiker testet für den Crowdtesting-Anbieter Testbirds, München, Softwareanwendungen. Apps, Spiele oder Web-Seiten zum Beispiel. Testbirds gibt es seit Mitte 2012, einer der drei Gründer ist Philipp Benkler, 27. "Zu Beginn mussten wir viel Aufklärungsarbeit fürs Crowdtesting leisten. Jetzt ist der Markt reif, und unsere Geschäfte laufen besser als erhofft." Testbirds hat 35 Mitarbeiter, 200 Kunden in Europa und 50.000 registrierte Tester. "Lukas Bayer ist einer unserer am besten ausgebildeten Tester. Neben wenigen Profis brauchen wir aber viele Endverbraucher." Die Mischung von Profis und Anwendern führt zu besseren Testergebnissen. Einen Schwarm von Intelligenz nutzen, das bedeutet Crowdsourcing.