Mobile Inhalte: Kein Bedarf, zu teuer und zu kompliziert

Die technischen Voraussetzungen für die Nutzung von Radio, Fernsehen, Internet und Spielen sind bereits heute auf fast jedem neuen Handy gegeben. Trotzdem nutzen die Deutschen ihr Handy fast nur für Telephonie, SMS und Fotos, so eine Studie von TNS Infratest.

Als die größten Barrieren für die Nutzung von mobilen Anwendungen gelten die Kosten sowie der fehlende Bedarf. Die Nutzung des Internets auf dem Handy ist symptomatisch: Die Provider-Portale, wie O2 Active, T-Zones, Vodafone live! oder i-mode werden von 13 Prozent der Mobilfunknutzer genutzt. Öffentliche Seiten außerhalb der WAP-Portale, wie die Nachrichtenseiten von Spiegel Online, werden nur von 14 Prozent besucht. Das sind weitere Kernergebnisse der von TNS Infratest im zweiten Jahr durchgeführten Studie "Global Tech Insight 2006" (GTI), die das Nutzerverhalten und das Interesse an mobilen Inhalten auf dem Handy in weltweit 29 Ländern untersucht.

Internet und Downloads: Viele Mobilfunknutzer brauchen den Service nicht oder er ist ihnen zu teuer. (Quelle: TNS Infratest)
Internet und Downloads: Viele Mobilfunknutzer brauchen den Service nicht oder er ist ihnen zu teuer. (Quelle: TNS Infratest)

Fragt man die Bundesbürger nach den Gründen für die Nicht-Nutzung mobiler Inhalte, werden in erster Linie die als zu hoch empfundenen Kosten sowie ein fehlender Bedarf als Argumente angeführt. Dabei muss laut TNS Infratest berücksichtigt werden, dass es sich bei vielen Diensten, wie Mobile TV oder Mobile Internet, um Angebote handelt, die man bisher eher mit anderen Medien verbindet.

Viele Befragte geben an, dass sie die Dienste auf dem Handy nicht benötigen und die Nutzung auf anderen Endgeräten bevorzugen. "Mobiles Fernsehen oder Internet ist eben nicht für jedermann ein interessantes Thema. Viele bevorzugen die klassischen Medien und haben bislang noch kein Interesse an einer mobilen Nutzung", so Robert A. Wieland, Geschäftsführer der TNS Infratest InCom.

Ein Beispiel dafür ist das Mobile Internet. Vielen Befragten reicht das Surfen über den PC aus und sie geben an, dass sie kein Interesse an mobilem Internetsurfen haben beziehungsweise diesen Dienst nicht benötigen. 39 Prozent geben wiederum zu hohe Kosten als Grund gegen eine Nutzung an.