MobilCom tiefer in den roten Zahlen

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist MobilCom tiefer in die Verlustzone gerutscht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrage minus 160,1 Millionen Euro im Vergleich zu einem Minus von 68,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit.

Das schlechte Ergebnis begründete MobilCom hauptsächlich mit dem öffentlichen Streit um die Partnerschaft mit France Telecom (siehe tecHistory). Dadurch sei der im Februar 2002 geplante Start des 01566-GPRS-Dienstes ins Wasser gefallen, hieß es.

Da die angefallenen Entwicklungskosten laut MobilCom nicht durch Erlöse gedeckt waren, wurde eine Rückstellung in Höhe von 77,5 Millionen Euro notwendig. "Ingesamt belasten Sondereffekte in Höhe von 90,3 Millionen Euro das Ergebnis, die in der Kontroverse mit France Telecom und der Konzern-Konsolidierung ihre Ursache finden", heißt es in der MobilCom-Mitteilung.

Als weiteren Grund für das rückläufige Ergebnis führte das Unternehmen fallende Netzbetreiber-Boni an. Im ersten Quartal 2001 betrug der Umsatzanteil durch Provisionen von D1, D2 und E-Plus noch 40 Prozent, in den ersten drei Monaten des Jahres 2002 lediglich 13 Prozent. Auch dadurch sei der Umsatz von 728,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf jetzt 514,3 Millionen Euro gesunken, so MobilCom.

Insgesamt konnte das Unternehmen bei Mobilfunk, Festnetz und Internet seine Kundenzahl von 7,3 auf 9,0 Millionen erhöhen. Ende März verzeichnete MobilCom 4,9 Millionen Mobilfunknutzer, sieben Prozent mehr als im ersten Quartal 2001. Seit August 2001 ist das Unternehmen beim Mobilfunk-Kundenstamm erstmals wieder unter die 5-Millionen-Grenze gefallen. Der Marktanteil bei Mobilfunk-Vertragskunden sei mit 13,5 Prozent stabil geblieben, teilte MobilCom weiter mit. (jma)