MobilCom-Chef Schmid warnt France Telecom

MobilCom-Chef Gerhard Schmid hat den Großaktionär France Telecom davor gewarnt, sein Unternehmen in die Pleite zu treiben. "Dann stünden den Franzosen gigantische Schadenersatzforderungen ins Haus", sagte Schmid in einem Interview mit dem Magazin "Stern".

Das Verhalten der France Telecom, die mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligt ist, nannte Schmid "eines großen Staatskonzerns nicht würdig". Das Unternehmen spiele mit den Ängsten der Mitarbeiter. Die Drohung, MobilCom in die Insolvenz zu treiben, sehe er "als Reaktion auf den gescheiterten Versuch der vergangenen Woche, mich aus dem Unternehmen zu drängen".

Die France Telecom macht eine Übernahme MobilComs vom Rückzug oder der Entlassung Gerhard Schmids abhängig. Wie berichtet, verweigert dieser seinen Rücktritt. Dadurch aber ist MobilCom weiterhin von der Insolvenz bedroht. Grund: Ende Juli sind Großkredite über 4,7 Millionen Euro fällig, die das Unternehmen nur ablösen kann, wenn Großaktionär France Telecom dafür einsteht. Da der MobilCom-Aufsichtsrat Schmid letzte Woche nochmals den Rücken gestärkt hat, verhärten sich die Fronten zwischen den beiden Parteien weiter. Die Auseinandersetzung zwischen France Telecom und MobilCom zieht sich schon Monate hin (siehe tecHistory).

Hauptpunkt des Streits ist die Finanzierung des Netzes für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. "Verträge sollen verwässert, uminterpretiert und nicht erfüllt werden", sagte Schmid im Interview mit dem Stern. "Es geht zu wie früher bei 'Dallas'." (jma)