MobilCom-Aktionäre stimmen Vertrag zu

Bei der Hauptversammlung haben die Aktionäre der MobilCom AG dem Vertrag mit France Telecom zugestimmt. Der Vertrag sieht vor, dass France Telecom die kompletten Lasten aus dem missglückten MobilCom-Engagement für den neuen Mobilfunk-Standard UMTS übernimmt.

Damit muss France Telecom für MobilCom-Schulden von rund sieben Milliarden Euro geradestehen. Die Zustimmung der Hauptversammlung ist Voraussetzung, dass der Vertrag in Kraft treten kann. Auch die Aktionäre von France Telecom müssen im Februar dem Vertragswerk noch zustimmen.

Zuvor hatte Vorstandsvorsitzender Thorsten Grenz die Unternehmensstrategie seines Vorgängers Gerhard Schmid kritisiert. Der Vorstand habe die Chancen von UMTS deutlich überschätzt; mit der Technik sei angesichts der notwendigen hohen Kredite für MobilCom kein Geld zu verdienen. Die bereits für rund eine Milliarde Euro gebauten UMTS-Sende- und Netzanlagen werden wieder abgebaut, falls nicht bis März ein Käufer dafür gefunden werden könne, sagte Grenz weiter. Auch die acht Milliarden Euro teure Lizenz fällt ersatzlos an den Staat zurück, wenn sie nicht verkauft werden kann.

Die geschäftliche Situation von MobilCom ist auch nach dem Ausstieg aus dem UMTS-Geschäft nicht gut. Grenz erklärte, die Verluste im Kerngeschäft, also bei der Vermittlung von Handy-Verträgen anderer Netzbetreiber, hätten Besorgnis erregende Ausmaße angenommen. Er stellte den Aktionären dennoch im kommenden Jahr schwarze Zahlen in Aussicht, wenn die Sanierung planmäßig vorankommen sollte. (uba)