Techconsult Business Performance Index Fertigung

Mittelständler bewerten ihre Prozesse schlechter

SaaS entwickelt sich positiv im Mittelstand

Die Nutzung von Software as a Service (SaaS) hat sich in der Fertigungsindustrie insgesamt positiv entwickelt. Mit 24,4 Prozent der Fertiger wird diese Art des Softwarebezugs um 5,4 Prozent häufiger genutzt als im Vorjahr. Dabei stehen die diskreten Fertiger dem Thema aufgeschlossener gegenüber als die Prozessindustrie. Innerhalb der diskreten Fertigung ist der SaaS-Einsatzgrad in der Elektrotechnik- und High-Tech-Industrie am höchsten (32 Prozent), innerhalb der Prozessindustrie bei den Nahrungsmittel-Herstellern (25Prozent,) die gegenüber dem Vorjahr besonders stark zulegen konnten. Die Kosmetik-Branche setzt dieses Jahr zum ersten Mal auf SaaS. Ein deutlicher Rückgang des SaaS-Einsatzgrads ist dagegen in der Pharma-Branche zu verzeichnen (14Prozent).

Einsatz von Tablets hat sich fast verfünffacht

Der Einsatz mobiler Devices hat ebenfalls deutlich zugenommen. Haben 2013 fast 34 Prozent der Mittelständler Laptops und Ultrabooks im Einsatz, waren es im letzten Jahr nur 21,3 Prozent. Auch die Einsatzhäufigkeit von Tablets und Slates hat sich mit 11,8 Prozent fast verfünffacht. Dagegen nimmt sich der Anstieg der Smartphone-Nutzung um 36 auf 26,1 Prozent vergleichsweise bescheiden aus. Anlass zur Sorge gibt allerdings, dass bei den Laptops noch 29 Prozent der Devices nicht zentral gemanaged werden. Bei den Tablets sind es sogar 55 Prozent und bei den Smartphones 47 Prozent, die nicht unter der Kontrolle der zentralen IT stehen. Dabei ist der Anteil der zentral verwalteten Geräte gegenüber dem Vorjahr sogar deutlich gesunken. So waren 2012 nur 12 Prozent der Laptops nicht zentral verwaltet. Diese Zunahme an unverwalteten Devices kann eventuell auf das Plus an Geräten zurückgeführt werden, die zwar privat gekauft, aber im Unternehmen eingesetzt werden. Bei Smartphones ist dieser Anteil mit 11 Prozent am höchsten. Bei Laptops liegt er bei 6 und bei Tablets bei 5 Prozent.

IT-Organisationen schneiden im Mittelstand nur durchschnittlich ab

In diesem Jahr berücksichtigt der BPI erstmals die Prozesse der IT-Organisation. Mit 69,7 Punkten stufen die Unternehmen ihre IT-Organisationen mit dem 6. Platz in der Rangfolge der 9 Unternehmensbereiche eher unterdurchschnittlich ein. Die besten IT-Prozesse haben die Branchenersten Mischfertiger und Serienfertiger. Die Projektfertiger bilden auch hier das Schlusslicht mit nur 66,8 Punkten. Burghardt kommentiert dieses Ergebnis mit einschlägigen Erfahrungen: „Der Mittelstand steht den Möglichkeiten der IT insgesamt skeptischer gegenüber als etwa Großunternehmen. Das schlägt sich hier nieder und setzt sich in der Beurteilung der IT-Unterstützung und des Reifegrads der innovativen IT-Lösungen fort.“

Herunter gebrochen auf die verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten schätzen die Mittelständler der Prozessindustrie die Prozess-Performance ihrer IT folgendermaßen ein: Während das Performance-Monitoring mit einer BPI-Punktzahl von 72,1/100 am besten abschneidet, stufen die Befragten den BPI bei der Aufgabe Projekt-Management mit 65,2 Punkten am niedrigsten ein. Über dem Durchschnitts-BPI der Gesamtbranche liegen im IT-Bereich außerdem die Tätigkeiten „Infrastrukturverwaltung und –Planung“ (70,3) sowie die Server- und Storage-Betreuung (70,1). In Sachen BPI unterdurchschnittlich schneiden die Aufgaben „Security/Disaster Management“ (67,5), Support (67,5) sowie Hardwareinventarisierung (68,4 ) ab.

Die Subbranche mit den besten BPI-Werten in der IT ist im Bereich Prozessfertigung die Chemieindustrie mit einem BPI von 76,0; die Nahrungsmittelbranche schätzt sich dagegen mit 58.2 Punkten am schlechtesten ein.