Mit Zeus auf Zack

Man kennt ihn als Herrscher über die Vielfalt und den Donner. Und vielleicht hatte die englische Software-Schmiede auch den Göttervater im Sinn, als sie nicht nur sich selbst, sondern auch den eigenen Webserver nach ihm benannte: Zeus glänzt mit einer Fülle von Funktionen und ist schnell wie der Blitz.

Von: Thomas Weihrich

Das Angebot an Web-Servern ist vielfältig. In immer kürzeren Abständen werben die Hersteller mit neuen Produkten, die teilweise schon auf spezielle Zielgruppen zugeschnitten sind. So zum Beispiel die Software der englischen Firma Zeus, die sich vorwiegend an Internet Service Provider mit hohem Datenaufkommen wendet. Ihr Programm kann beliebig viele virtuelle Domains einrichten, wobei dessen Architektur auf Multithreading ausgelegt ist und nur einen geringen Overhead erzeugt. Mit Microsoft Frontpage und dem Netscape Composer richtet sich Zeus an Web Content Provider, die viele Seiten erstellen und verwalten. Dank seiner Unterstützung von Java Servlets und "Common Object Request Broker Architecture" (Corba) sowie einer 128-Bit-Verschlüsselung eignet sich die Software auch für E-Commerce-Applikationen.

Zeus gilt als eines der schnellsten und leistungsfähigsten Programme seiner Art, ist jedoch mit einem Preis von 999 britischen Pfund nicht gerade billig. Der Preis weckt hohe Erwartungen. Unser Test zeigt, ob die Software diesen gerecht wird und ob sich die Anschaffung lohnt.

Zeus läuft auf vielen Plattformen: Neben den klassischen RISC-Systemen von Digital (Digital Unix 4), IBM (AIX 4.1 und neuer), HP (HP-UX 10), Silicon Graphics (Irix 6) und Sun (Solaris 2) arbeitet die Software auch mit PC-Unix-Varianten wie Solaris/x86, Free BSD und BSDI.

Das Interessante am Zeus-Server ist seine Architektur. Ähnlich wie Netscape Suitespot bietet er ein "Application Framework", also ein grafisches Werkzeug, welches Anwendungen verwaltet. Zeus legt auf Anfrage die Spezifikationen dieses Tools offen, mit denen Entwickler ohne größeren Aufwand unterschiedliche Module in einer homogenen Administrationsumgebung zusammenfassen können. Dadurch entsteht ein Intranet-Applikationsserver, der nicht nur sämtliche Dienste bereitstellt, sondern auch alle Anwendungen unter einer gemeinsamen Oberfläche zentral verwaltet.