Gebäudesicherheit

Mit Raspberry Pi Alarmanlagen überwachen und steuern

Mit dem Raspberry Pi können Sie Funk-Alarmanlagen automatisch ein- und ausschalten. Je nachdem, wo Sie sich gerade befinden. Wie das geht, lesen Sie hier.

Zugegeben, ganz so bissig wie ein aufs Aufpassen trainierter Vierbeiner wird der Raspberry Pi mit der folgenden Anleitung nicht. Dafür erhalten Sie mit etwas Aufwand eine automatische Überwachungsmöglichkeit - auch, wenn Sie nicht zuhause sind. Alles, was Sie dafür benötigen, ist ein Raspberry Pi, ein WLAN-fähiges Mobiltelefon und eine Alarmanlage - diese soll von dem Einplatinen-Computer automatisch eingeschaltet werden, sobald Sie das Haus verlassen. Was in der Form oft nur mit kostspieligen Smarthome-Kits möglich ist, erledigt unser kleiner Rechenknecht im Alleingang. Der Trick dabei ist, dass der Raspberry Pi im heimischen Netzwerk ständig nach Ihrem Handy sucht. So wird die Alarmanlage aktiviert, sobald Sie und Ihr Mobiltelefon das Haus verlassen. Wenn Sie Ihre eigenen vier Wände wieder betreten, schaltet der Mini-Computer die Anlage wieder ab. Ganz ohne das Eingeben eines Zugangscodes oder die ständige Suche nach der Funkfernbedienungen mit den sowieso viel zu kleine Tasten.

Das benötigen Sie

Für die totale Überwachung ihrer Wohnung benötigen Sie zunächst einmal eine adäquate Alarmanlage. Je nach Umfang könnte eine teure oder auch eine günstige Anlage ihre Pflicht erfüllen - das kommt darauf an, welche und wie viele Bereiche Sie in Ihrem Zuhause überwachen möchten. Für kleine Mietwohnungen reicht schon die kabellose Alarmanlage "Protect 6030" von Olympia. Diese Variante erhalten Sie bereits ab rund 55 Euro. Praktisch: An die Anlagen von Olympia können Sie weitere Aktoren - wie beispielsweise mehrere Tür- und Fensterkontakte, Glasbruch- oder Wassermelder hängen. Für welche Anlage Sie sich auch entscheiden: In jedem Fall benötigt sie eine Funkfernbedienung, da der Raspberry Pi über diese das System scharf stellt. Auf diesem Wege müssen Sie zudem nicht direkt an der Anlage herumbasteln - Fehler beim Löten werden so nicht mit einem Totalausfall quittiert. Denn Funkfernbedienungen gibt es meist zu kleinen Preisen als Ersatzteil direkt beim Hersteller oder in vielen Shops als Zubehörteil.

Zu Beginn ein Gruppenfoto: Das brauchen Sie alles für das Überwachungssystem. Unser Tipp: Jumperkabel! Sie sind sehr preiswert und erleichtern das Basteln da mit ihnen der Lötaufwand verringert wird.
Zu Beginn ein Gruppenfoto: Das brauchen Sie alles für das Überwachungssystem. Unser Tipp: Jumperkabel! Sie sind sehr preiswert und erleichtern das Basteln da mit ihnen der Lötaufwand verringert wird.

Neben der für Ihre Räumlichkeiten geeigneten Alarmanlage benötigen Sie natürlich auch einen Raspberry Pi mit der bereits installierten Debian-Variante "Wheezy". Um Anlage und Computer miteinander zu verknüpfen sind Jumperkabel mit doppeltweiblichen Endstücken ideal geeignet, da Sie so den kleinteiligen Löt-Aufwand minimieren. Dazu benötigen Sie noch etwas Draht oder Kabel und ein Relais-Modul mit 5 Volt, etwa das 2-Kanal-Modul für den Arduino. Falls Sie direkt größer planen möchten, können Sie die Konstruktion auch auf eine Platine löten. Für dieses Vorhaben allein ist das aber nicht erforderlich. Zu guter Letzt brauchen Sie noch etwas Software: "wiringPi", ein eigens geschriebenes Bash-Script sowie eine feste IP-Adresse an Ihrem Smartphone. Die können Sie wahlweise fest am Telefon einstellen oder im DHCP-Server des Routers als Ausnahme hinzufügen.

Die Wohnung überwachen

Bevor Sie aber auch nur einen Draht verbinden oder den Raspberry zur Hand nehmen, installieren Sie zu Beginn die Alarmanlage bis hin zur völligen Betriebsbereitschaft und inklusive aller Notrufnummern etc.. Je nach Gerät geht das relativ problemlos, da Sie für eine preiswerte, drahtlose Alarmanlage keinerlei Kabel verlegen oder Schlitze in die Wand stemmen müssen. Funkalarmanlagen wie die "Protect 6030" kommen ab Werk bereits mit hilfreichen Aktoren wie Fenster- und Türkontakten. Schließen Sie diese mit Hilfe der Bedienungsanleitung richtig an, und Sie erhalten eine funktionstüchtige Überwachung Ihrer gewünschten Wohnungsbereiche.

Im Grunde ist ein solches System mit ein paar Batterien und einer individuellen Menükonfigurationen anhand der beiliegenden Bedienungsanleitung direkt einsatzbereit, sofern man noch die individuellen Parameter ergänzt. Widmen Sie sich nun der mitgelieferten Funkfernbedienung der Alarmanlage. Das Modell "Protect 6030" von Olympia hat an der Funkfernbedienung vier Knöpfe: Die größte Taste ist der SOS-Panikknopf, der einen Notruf an bis zu zehn programmierbare Rufnummern absetzt und anschließend die Freisprechfunktion der Anlage aktiviert. Darunter liegen die Knöpfe für den Alarm-Modus, den Zuhause-Modus sowie die Funktion, die Anlage komplett unscharf zu stellen. Öffnen Sie nun die Funkfernbedienung behutsam mit einem feinen Kreuzschlitzschraubendreher und nehmen Sie die Batterie heraus. Grundsätzlich: Trennen Sie stets alle Kabel von Strom- oder Batterieversorgung, bevor Sie Drähte oder Platinen freilegen und bearbeiten.