API contra ESB-Infrastruktur

Mit APIs fit für webbasierte Cloud-Anwendungen

Viele Unternehmen setzen heute auf die IT-Architektur von gestern, um die Anwendungen von morgen zum Laufen zu bringen. Doch die traditionelle Architektur mit ESBs (Enterprise Service Bus) für webbasierte Anwendungen stellt nicht zwangsläufig die erste Wahl für mobile Anwendungen dar.

ESBs (Enterprise Service Bus) sollten Abhilfe schaffen, indem sie einen zentralen Bus für die Integration von Anwendungen bereitstellen. Ursprünglich geplant war, auf diese Weise den ESB zu einem zentralen, monolithischen Integrationspunkt auszubauen.

Doch die Welt hat sich verändert. Statt alles in einer monolithischen Lösung zu konsolidieren, begannen Unternehmen damit, unzählige Anwendungen in ihre Abläufe zu integrieren, die sie sowohl on-premise als auch aus der Cloud beziehen. Lightweight-Web-APIs bilden oft die Basis für mobile oder Rich-Web-Anwendungen. Doch wo würde in diesem Fall ein ESB sitzen? Wie würde sich ein ESB, der nicht für Web-APIs gebaut ist, in der neuen API-orientierten Welt verhalten? Plötzlich sind ESBs Teil des Problems und nicht mehr Teil der Lösung.

Den Bus abhängen

Der lange Weg: die vielen Hops der herkömmlichen ESB-Architektur
Der lange Weg: die vielen Hops der herkömmlichen ESB-Architektur
Foto: Axway

Beim herkömmlichen IT-Architekturmodell ist die webbasierte Darstellungsschicht mit einem Gateway in der DMZ und dann über einen ESB mit einer Datenserviceschicht verbunden. Das sind jede Menge Hops, das heißt: Der Weg von einem Netzknoten zum nächsten ist relativ lang. Diese komplizierte Infrastruktur sorgt für zusätzliche Komplexität sowie Verzögerungen und widerspricht dem Wesen einer guten Unternehmensarchitektur vollkommen.

Beim Übertragen der herkömmlichen Architektur auf die mobile Welt wird das Problem offensichtlich. Jeder Enterprise-Architekt wird sich fragen, warum es so viele Hops gibt.

Abkürzung: vereinfachte Architektur, basierend auf API-Infrastruktur
Abkürzung: vereinfachte Architektur, basierend auf API-Infrastruktur
Foto: Axway

Eine Alternative für das Management der heutigen Architektur ist die Verwendung eines API-Servers. Er ermöglicht den Application Stack der nächsten Generation: Apps am Front-End, eine Verbindung zur API-Schicht und Datenservices am Back-End. Der API-Server vereinfacht die API-Schicht, indem er den API-Kontakt mit der eigentlichen Bereitstellung der API kombiniert. Die Folge sind weniger bewegliche Teile, geringere Kosten und weniger Sicherheitsaufwand. Im Gegensatz zu einem ESB, der nicht in der DMZ platziert werden kann, ist ein API-Server als erster Kontaktpunkt für Apps ausgelegt. Der API-Server fungiert dann nicht einfach nur als Gateway, sondern bedient die API selbst.