Trotz Trendwende und Produktionsstop wird alte DVD überleben

Misserfolg der HD-DVD kostet Toshiba 600 Millionen Euro

Branchenexperten nach werde Toshiba das Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn von rund 2,5 Mrd. Dollar abschließen, wobei die für 2007 in Aussicht gestellten Ziele um satte 398 Mio. Dollar nicht erreicht werden konnten. Im vorhergehenden Jahr hatte das Unternehmen gegenüber seinen Aktionären noch einen Wert von 2,57 Mrd. Dollar ausgewiesen. Den bereits am 19. Februar dieses Jahres mitgeteilten Ausstieg aus dem HD-DVD-Geschäft sehen Experten als konsequenten Schritt, da ein Großteil der Filmindustrie das Format künftig nicht unterstützen will und stattdessen Sonys Blu-ray-Disk bevorzugt.

"Wir haben die langfristigen Auswirkungen einer Weiterführung des sogenannten ,HD-Formatkriegs' sorgfältig bewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine schnelle Entscheidung der Marktentwicklung am besten weiterhilft", begründete Toshiba-Chef Atsutoshi Nishida den Entschluss seinerzeit.

Wie asiatische Medien berichten, beabsichtigt das Unternehmen, sämtliche Verluste aus dem gescheiterten Projekt noch im laufenden Geschäftsjahr in die Bilanzen einfließen zu lassen. Angesichts der Richtungsentscheidung zugunsten von Blu-ray will sich Toshiba ab dem am 1. April beginnenden neuen Fiskaljahr vollständig auf die Kernbereiche wie die Produktion von Flash-Chips konzentrieren. "Wenn Toshiba Ende März die Produktion seiner HD-DVD-Geräte einstellt, ändert dies nichts daran, dass viele Blu-ray- oder noch bestehenden HD-DVD-Player nach wie vor die DVD abspielen können", zieht Ascher abschließend Bilanz. Die Hälfte des Betrags entfällt auf Abschreibungen für den Ausstieg aus dem einst viel versprechenden Geschäftssegment. Wie die Wirtschaftszeitung The Nikkei heute, Donnerstag, berichtet, verfehlte der Konzern damit seine ursprüngliche Prognose und plant, bis März endgültig einen Schlussstrich unter das Projekt zu ziehen. (pte/mst)