Microsoft will Sender ID via Hotmail durchdrücken

Ab November 2005 will Microsoft bei Hotmail und MSN nur noch E-Mails durchlassen, deren Absender über Sender ID authentifiziert sind. Andere Mails werden als potenzieller Spam markiert, wie Craig Spiezle, Director in der Technology Care and Safety Group des Redmonder Konzerns, ankündigte.

Mit diesem Schritt wolle Microsoft die Verbreitung von Sender ID vorantreiben. Kritiker halten das für falsch. Sender ID, das von Microsoft entwickelte Technik enthält, sei kein akzeptierter Standard mit vielen Unzulänglichkeiten. Außerdem gibt es konkurrierende Techniken wie DomainKeys, das unter anderem von Yahoo propagiert wird. "Wir denken, Microsoft zwingt die Branche dazu, einen unvollständigen und nicht akzeptierten Standard einzuführen", erklärte beispielsweise Dave Rand, Chief Technologist bei Trend Micro.

Ray Everett-Church, Mitgründer der Coalition Against Unsolicited Commercial E-Mail und Co-Autor des Buches "Fighting Spam for Dummies", pflichtet bei: "Microsoft versucht seit einigen Jahren, dass die Internet-Community die Kröte Sender ID schluckt, mit bislang wenig Erfolg." Da Sender ID kaum verbreitet sei, drohe nun vielen Internet-Nutzern die Abqualifizierung ihrer ganz legalen Mails bei Hotmail-Empfängern als Spam.

Auch Microsoft weiß, dass erst rund eine Million Domains ein Sender Policy Framework (SPF) veröffentlicht - ein Bruchteil der 71,4 Millionen weltweit registrierten Adressbereiche vom Ende vergangenen Jahres. Message Labs weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass aber rund 30 Prozent aller weltweit versandten E-Mails mit Sender ID gekennzeichnet sind, weil einige sehr große Versender wie AOL das Verfahren unterstützen.