Hybrid Cloud

Microsoft will eigene IT weitgehend auf Azure verlagern

Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2018 im Juni 2018 soll ein Großteil von Microsofts interner IT in der hauseigenen Azure-Cloud laufen.

Microsoft möchte einem Bericht bei "TheWhir" zufolge seine komplette kompatible Legacy-Infrastruktur in die Cloud umziehen, um Betriebskosten zu sparen, von den Vorteilen der Server-Virtualisierung zu profitieren - und natürlich, um das US-sprichwörtliche eigene Hundefutter zu essen und unter Beweis zu stellen, dass Azure auch den hohen eigenen Ansprüchen genügt.

Microsofts interne IT wollte dem Bericht zufolge vier Rechenzentren mit traditioneller Data-Center-Infrastruktur dichtmachen. Statt End-of-Life-Hardware zu ersetzen und die physische Infrastruktur in andere Standorte umzuziehen (was mehr als 200 Millionen Dollar Kapitalkosten gekostet hätte), entschied man sich für eine Optimierung der Infrastruktur auf Azure.

Ein paar Dinge will Microsoft aber auch künftig in On-premises-Rechenzentren betreiben. Dazu gehören die Active Directory Domain Services (AD-DS), Domain Name System (DNS), Windows Server Update Services (WSUS) sowie Microsoft System Center 2012 Configuration Manager.

Nichtsdestotrotz sollen rund 14.000 Betriebssysteminstanzen in die Cloud wandern (.docx-Download) - teils public als Microsoft Azure Virtual Machines, teils auf eine private Azure-Cloud in Microsoft-Data-Centern. Der Konzern will damit unter anderem 82 Millionen Dollar Investitionsaufwand (Capex) einsparen.

In einem Technet-Blogeintrag heißt es weiter:

"Wir unterstützen die IT-Infrastruktur und Anwendungen, mit denen Microsoft sein Geschäft betreibt. Wir sind Kunde der Microsoft-Produkte und -Services und gleichzeitig getrennt von den Bereichen, die diese Dienste entwickeln und verwalten. Wir wollen selbst unser erster und bester Kunde sein, der Produkte und Services intern ausrollt und testet, bevor sie für unsere Kunden freigegeben werden."

Der neue Microsoft-Chef Satya Nadella hatte bei seinem Amtsantritt die Devise "Mobile first, Cloud first" ausgerufen. Nicht zuletzt nach einer Reihe von Störungen und Ausfällen bei Azure kann der interne Schwenk aber nicht schaden, um bei (potenziellen) Kunden verlorengegangenes Vertrauen in Azure wieder herzustellen und die Plattform als glaubwürdige Alternative zu positionieren. (mje)