Microsoft will doch MSN-Icons bei Windows XP

Aus dem blanken Desktop im neuem Betriebssystem Windows XP wird es allem Anschein nach nichts. Nachdem AOL Icons für seinen Internet-Zugang auf Compaq-PCs platziert, schlägt Microsoft zurück und will den MSN-Zugang verlinkt wissen.

Microsoft beruft sich dabei auf eine Klausel in den neuen OEM-Lizenzverträgen. Demnach muss, falls der Internet-Zugang eines Drittanbieters auf dem Desktop beworben wird, auch der Microsoft-Dienst MSN verlinkt werden. Damit nehme man die soeben gelockerten Lizenzbestimmungen nicht zurück, die Klausel gebe es seit sechs Jahren, sagte Microsoft-Sprecher Viveck Varma unserem Schwestermagazin Computerworld. Microsoft wolle zwar, dass die Hersteller PCs mit sauberem Desktop ausliefern, falls Icons dort platziert seien, sollte das MSN-Icon aber dabei sein.

Compaq hat vorerst nicht vor, seine Pläne für eine exklusive AOL-Werbung zu ändern. Die Betonung liegt aber auf vorerst. Microsoft ist laut Compaq-Sprecher Roger Frizzell noch nicht auf Compaq zugekommen. Sollte Microsoft sich melden, könne sich die Strategie noch ändern.

Wie berichtet, versucht AOL nach den geplatzten Verhandlungen mit Microsoft über den Zugang zum Windows-Desktop direkt mit den Herstellern zu verhandeln. Compaq hat sich - wie berichtet - als erster Hersteller auf das AOL-Angebot eingelassen. Nach einer Meldung der Washington Post zahlt AOL den Herstellern für jeden über den Link gewonnen Kunden 35 US-Dollar. Bei den Compaq PCs und Notebooks soll zusätzlich zum Desktop-Icon beim ersten Start des Systems ein AOL-Popup erscheinen.(uba)