Microsoft weist Monopolvorwürfe zurück

In einer offiziellen Stellungnahme hat der Softwarekonzern Microsoft am Dienstag die im Antitrust-Verfahren vom US-Justizministerium erhobenen Monopolvorwürfe als nicht zutreffend bezeichnet.

In der Erklärung zur Tatsachenfeststellung von Richter Jackson weist Microsoft die dort erhobenen Vorwürfe zurück. Die Tatsachenfeststellung zeichne, bei allem Respekt, ein falsches Bild des Unternehmens und reiche für eine Verurteilung nicht aus. Richter Jackson hatte in seiner im November veröffentlichten TatsachenfeststellungMicrosoft als Monopolist bezeichnet. Microsoft: "Selbst wenn man die Tatsachenfeststellung akzeptiert, haben die Kläger ihre rechtliche Pflicht in keinem Punkt erfüllt." Nur weil man ein extrem populäres Softwareprodukt besitze, sei man noch lange kein Monopolist, schreibt Microsoft.

Die Redmonder führen zur Widerlegung beispielsweise an, dass vom Netscape-Browser allein im Jahr 1998 160 Millionen Kopien an Konsumenten gegangen sind. Von einer Wettbewerbsverdrängung könne also keine Rede sein. Die Microsoft-Strategie sei zwar aggressiv, aber immer im gesetzlichen Rahmen.

Die Annahme, dass Microsoft ein Monopol im Browsermarkt besitze, sei seit der Übernahme von Time Warner durch AOL weniger denn je zutreffend. Durch die Time-Warner-Kundschaft öffnen sich nach Ansicht von Microsoft für AOL neue Kanäle, um den Netscape-Browser zu verteilen.

Im weiteren Verlauf des Verfahrens wird nun eine Antwort des Justizministeriums auf die Microsoft-Stellungnahme bis zum 25. Januar erwartet. Microsoft wird bis zum 2. Februar darauf erneut antworten. Eine letzte mündliche Stellungnahme erfolgt dann am 22. Februar. (uba)