Microsoft Virtual Server 2005

Vorhandene und fehlende Features

Um einen möglichst reibungslosen Betrieb der Gastsysteme zu gewährleisten, stellt Virtual Server 2005 diesen eine große Anzahl virtueller Geräte zur Verfügung - wenn auch mit Einschränkungen. So sehen Anwendungen in der virtuellen Maschine maximal einen Prozessor, unabhängig von der tatsächlich im Host installierten Anzahl. Von den von Virtual Server unterstützten 64 GByte RAM lassen sich einem Gastsystem bis zu 3,6 GByte zuteilen. Dabei besteht zusätzlich die Einschränkung, dass die Summe der für die aktiven Gastsysteme reservierten RAMs die Menge des realen Hauptspeichers nicht überschreiten darf. Als weitere Einschränkung unterstützt der Virtual Server 2005 bislang ausschließlich die x86-Architektur mit 32 Bit. Den Umgang mit modernen 64-Bit-CPUs oder gar deren Emulation in der virtuellen Maschine sind nicht möglich.

Flexibel zeigt sich der Virtual Server bei den Speichermedien. Neben einer virtuellen IDE-Festplatte können den Gastsystemen virtuelle SCSI-Adapter bereitgestellt werden. Sie ermöglichen den Aufbau virtueller Cluster, mit deren Hilfe sich zwei virtuelle Maschinen zu einem Verbund zusammenschließen lassen. Zusätzlich stehen den Gastsystemen Floppy- und CD/DVD-Laufwerke zur Verfügung, Letztere allerdings nur mit Lesezugriff. Dafür können diese entweder auf ein vorhandenes physikalisches Laufwerk oder das ISO-Image einer CD oder DVD umgeleitet werden.

Als Kommunikationsschnittstellen stehen den virtuellen Maschinen serielle und parallele Ports zur Verfügung. Zur LAN-Anbindung dienen virtuelle Ethernet-Adapter, die sowohl zum Datenaustausch mit einem vorhandenen Netzwerk als auch zur exklusiven Kommunikation zwischen zwei virtuellen Maschinen einsetzbar sind. Für die Grafikausgabe emuliert der Virtual Server eine Grafikkarte mit dem S3-Chipsatz Trio64, die auch DirectX-Support gewährleistet. Zum Test aktueller Spiele taugen die virtuellen Maschinen allerdings weniger, da keine Sound-Karten-Emulation für die Gastsysteme vorgesehen ist. Schmerzlicher vermissen dürften zumindest Entwickler die Unterstützung von USB-Devices. Auch vorhandene Firewire-Schnittstellen reicht der Virtual Server 2005 nicht an die Gastsysteme weiter. Gleiches gilt für iSCSI, womit so gut wie alle schnellen externen Speichermedien mit hoher Kapazität aus virtuellen Maschinen heraus unerreichbar sind.