Microsoft verlinkt Kodak-Software in Windows XP

Windows XP soll nun doch mit der Foto-Software von Eastman Kodak zusammenarbeiten. Die Unternehmen haben sich laut "Wall Street Journal" darauf geeinigt, dass beim Anschluss einer Kamera an einen PC mit Windows XP auch die Kodak-Software zur Auswahl angeboten wird.

Für den Konflikt mit Kamerahersteller Kodak hatte die Ankündigung Microsofts gesorgt, in Windows XP eigene Programme für die digitale Bildbearbeitung bevorzugt einzusetzen. Beim Anschluss einer Digital-Kamera an einen PC mit Windows XP wäre somit ein Menü aufgetaucht, dass etwa PictureIT als Standardsoftware für die Weiterbearbeitung von digitalen Bildern vorgeschlagen hätte. Eastman Kodak sah darin eine Wettbewerbsverzerrung. Microsoft benutze Windows XP, um eigene Software und eigene Dienste zu bewerben.

Laut "Wall Street Journal" soll sich dies nun zum Teil ändern. Microsoft will Eastman Kodak ebenfalls in die Softwareauswahl-Menüs für die Bildbearbeitung aufnehmen und darüber hinaus eigene Programme und Dienste klar kenntlich machen. Zu den Diensten gehört etwa der Online-Foto-Service MSN-PictureIT.

Die Einigung mit Eastman Kodak ist wohl als vorbeugende Maßnahme für einen ungetrübten Launch von Windows XP im Oktober zu verstehen. Der US-Senator Charles Schumer hatte Microsoft wegen der Benachteiligung von Eastman Kodak kritisiert und eine Anhörung vor dem Justizausschuss des Senats angeregt, wir berichteten.

Ein weiterer Vorwurf des Senators betrifft die Einbindung des Windows Messenger. Schumer sieht damit etwa den AOL Instant Messeneger benachteiligt. Sowohl Kodak als auch AOL haben ihren Firmensitz im Bundesstaat New York, für den Schumer im Senat sitzt.

Informationen zu Windows XP finden Sie in den Reports Windows Produktaktivierung ausgehebelt und XP-Aktivierung Bit für Bit. Einen Test des RC1 von Windows XP finden Sie hier. (uba)