Microsoft unterstützt Linux - virtuell

'Wir werden künftig Nicht-Windows-Systeme mit unserem Virtual Server unterstützen - auch Linux', versprach Microsoft-Chef Steve Ballmer anlässlich seiner Keynote auf dem jährlich stattfindenden Microsoft Management Summit. Der Linux-Support für "Virtual Server 2005" werde mit dem für Ende des Jahres erwarteten Service Pack 1 ausgeliefert.

Zwar können bereits heute Anwender virtuelle Rechner ohne Microsoft-Betriebssysteme unter dem Virtual Server einrichten. Redmond gewährte bislang jedoch keinen Support für diese Konfigurationen.

Diese Entscheidung bedeute einen wichtigen Schritt in der Entwicklung von Microsofts Virtualisierungstechnik, glaubt Nelson Ruest, Analyst von Resolutions Enterprise in Victoria, British Columbia. Ohne die Unterstützung fremder Betriebssysteme habe Microsoft keine Chance gegen Konkurrenzsysteme wie beispielsweise "VMware" von EMC. Wegen des fehlenden Supports würden Nutzer den Virtual Server der Redmonder zum überwiegenden Teil in nicht geschäftskritischen Bereichen wie beispielsweise Testumgebungen einsetzen.

Microsoft-Chef Ballmer kündigte an, die Anstrengungen in Sachen System-Management zu verstärken. Im Rahmen der "Dynamic-Systems-Initiative" (DSI) wolle sich der Konzern als Enterprise-Management-Anbieter profilieren. Ein erster Schritt in diese Richtung sei das Service Pack 1 für den Virtual Server 2005. Neben dem Support für Nicht-Microsoft-Systeme werde die Virtualisierungstechnik künftig auch die 64-Bit-Variante von "Windows Server 2003" als Host-OS unterstützen. Ferner sollen die Anwender mit dem "Microsoft Operations Manager" (MOM) ein Bündel an Verwaltungs-Tools an die Hand bekommen, mit dem sie ihre virtuellen Systeme über eine zentrale Konsole steuern können.

(weiter auf der nächsten Seite)