Microsoft stößt Corel-Beteiligung ab

Microsoft will sich knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Einstieg bei der kanadischen Software-Schmiede Corel von den rund 22,9 Millionen Vorzugsaktien trennen. Wie die Venture-Capital-Gesellschaft Vector Capital bekannt gab, hat ihr Bereich Vector CC Holdings einen entsprechenden Kaufvertrag mit der Gates-Company getroffen.

Im Rahmen der Vereinbarung erklärt sich der Risikokapitalgeber aus San Francisco bereit, 56 Cent pro Corel-Aktie oder insgesamt 12,9 Millionen US-Dollar an den Software-Riesen zu zahlen. Der Deal soll bis zum 24. März abgeschlossen werden, berichtet die Computerwoche.

Im Oktober 2000 hatte Microsoft für den 24,6-prozentigen Anteil an dem Anbieter von Textverarbeitungs- und Grafikprogrammen noch 135 Millionen US-Dollar investiert. Der Redmonder Konzern rettete das kanadische Software-Haus damals aus einer finanziellen Klemme, nachdem die Fusion mit Inprise/Borland gescheitert war. Als Begründung für sein Engagement bei Corel erklärte Microsoft damals, Corel wäre ein geeigneter Partner für seine .Net-Strategie. Seit damals hat sich allerdings relativ wenig in dieser Richtung getan, stattdessen starteten die Kanadier eine Reihe von Initiativen, um die Dominanz der Gates-Company im Office-Bereich zu untergraben - wenn auch nur mit geringem Erfolg.

Vieles deutet somit darauf hin, dass Microsoft nach der Beilegung der meisten Kartellrechts-Auseinandersetzungen nun kein Interesse mehr daran hat, seinen angeschlagenen Konkurrenten weiter am Leben zu erhalten. (Computerwoche/ala)