Bilder und Videos vom Windows-Mobile-Nachfolger

Microsoft stellt Windows Phone 7 vor

Microsoft hat auf dem Mobile World Congress sein Windows Phone 7 Series (Windows Mobile 7) gezeigt. Sein Grundkonzept ist eine Absage an die Desktop-Ähnlichkeit von Windows Mobile. Multitouch-Funktionen und ein anderes Bedien- und Grundkonzept sollen das iPhone ein- und überholen.

"Wir mussten einfach etwas machen, dass sich von der Konkurrenz, aber auch von unserer Vergangenheit abhebt", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer während seiner Präsentation. Und weiter: "In einem Marktumfeld, in dem sich die Hersteller immer mehr angleichen und Anwendungen komplexer werden, haben wir uns mit der Windows Phone 7-Series vollkommen auf die Bedürfnisse unserer Kunden konzentriert". Microsoft hat sich deshalb an einem weniger Desktop-ähnlichen und „Nutzer-zentrischen“ Zugang für die Windows Phone 7 Series versucht. Das Ergebnis ist ein System, das sich anders als das iPhone mit den Apps, mit einem integrierten Bedienkonzept versucht.

Windows Phone 7 Series: Beim Nachfolger von Windows Mobile 6.5 soll alles anders werden.
Windows Phone 7 Series: Beim Nachfolger von Windows Mobile 6.5 soll alles anders werden.

Handys sollen nicht mehr wie PCs aussehen, sondern ein eigenes Design bekommen, so Joe Belfiori, Microsoft VP Windows Phone. "Das Handy ist ein Gerät, bei dem es sich um die Kommunikation mit Menschen dreht", betonte Belfiori. Um das zu unterstützen, setzt Microsoft auf sogenannte Live Tiles, die direkten Zugriff auf Programme, Dienste oder spezielle Hubs geben. Mit ihnen wurden zentrale Bedienaspekte wie Kontakte, Multimedia-Content oder Microsofts mobiles Office auf dem Dashboard realisiert und für den Benutzer jederzeit anpassbar gestaltet.

Bei Windows Phone 7 werden Internetfunktionen, Anwendungen, Photos, Spiele und sonstige Inhalte in sechs Bereiche gruppiert, den so genannten "Hubs". Diese Hubs sind als Überkategorien zu verstehen und fassen alle Aktionen zusammen, die ein Nutzer innerhalb des Hubs nützlich finden würde. Beispielsweise wären das die zuletzt kontaktierten Personen im Kontakte-Hub, oder Funktionen zur Bildverwaltung im Bilder-Hub. Das Interface des eigentlichen Startbildschirmes setzt auf einfach persönlich anpassbare Live Tiles, mit denen die Nutzer ihre Favoriten immer am Startbildschirm haben. Die Tiles dieser dynamischen Startseite aktualisieren sich automatisch, womit sie grundsätzliche Smartphone-Funktionen aus verschachtelten Untermenüs herausziehen und prominent auf dem Startbildschirm platzieren.

Ein Beispiel ist die People Tile, die Kommunikationskanäle wie E-Mail und soziale Netzwerke verknüpft. Neben einem Feed über die aktuellsten Aktivitäten von Freunden bietet sie die Möglichkeit, schnell direkt Kontakt etwa in Form von Facebook-Kommentaren aufzunehmen.

Ähnlich präsentiert sich der Umgang mit Multimedia-Inhalten, wobei Microsoft auf seine bereits durch den Zune HD bekannte und bewährte Zune-Software setzt. Bei Spielen gibt es eine Verbindung zu Xbox Live und somit ebenfalls ein etabliertes System. Für eine leichtere Handhabung setzt Microsoft auch auf eine intelligente Verknüpfung von Angeboten. Mit Applikationsübergreifenden Aktionen will Microsoft einen der größten Schwachpunkte des iPhones beseitigen. So kann bei Outlook-Terminen eine Adresse erkannt und direkt angewählt werden, um das Ziel in einer Bing-Maps-Anwendung anzuzeigen, ein echtes Plus gegenüber dem Apple Smartphone.