OLAP-Nutzung vereinfacht

Microsoft SQL Server 2008 R2 - optimierte BI-Funktionen und Performance-Tools

Optimiert für OLAP

Die Auswahl der Datenquellen, der Daten selbst und der Funktionen für die Verarbeitung sowie die Visualisierung der Daten finden im ersten Layer statt und sind damit die Schnittstelle zum Anwender.

Bereits der SQL Server 2008 bot neue Diagrammtypen, schnelle Web-Reports und leistungsfähige Analysemethoden mit verbesserten Cube-Design-Werkzeugen. Die "Tablix"-Datenstruktur (Tabelle, Matrix, Liste) wurde mit dem SQL Server 2008 R2 neu eingeführt. Insgesamt verbesserte sich auch die Integration mit Office 2007. Für Tabellen wurde die Partitionierung ermöglicht.

PowerPivot im SQL Server 2008 R2 erfordert dagegen bereits den Office-Nachfolger 2010 und ist optimiert für OLAP. Die Rückschreibelösung des bisherigen SQL Server 2008 beherrscht nur relationales OLAP (ROLAP). Mit R2 kommt nun auch das multidimensionale OLAP (MOLAP) in Frage, was einen schnellen Zugriff auf die Daten-Cubes ermöglicht. Hybrides OLAP (HOLAP) als Mischform zwischen ROLAP und MOLAP wird genauso wenig unterstützt wie die Architekturform Desktop OLAP (DOLAP) und Spatial OLAP (SOLAP), Realtime OLAP (RTOLAP) oder webbasiertes OLAP (WOLAP), die eher Spezial- und Mischfälle darstellen.

Eingeklinkt: Mit dem PowerPivot Plugin für Excel2010 kommt ein weiterer Tab hinzu. (Quelle: Microsoft)
Eingeklinkt: Mit dem PowerPivot Plugin für Excel2010 kommt ein weiterer Tab hinzu. (Quelle: Microsoft)

Zwar skaliert ROLAP besser, und der Speicherbedarf ist geringer, weil die Analysedaten immer neu bezogen werden, dafür ist es im Mittel aber langsamer als MOLAP. Das persistente Speichern von bereits ermittelten Ergebnissen benötigt viel Platz; dafür ist der Zugriff darauf sehr schnell möglich, und natürlich wird keine erneute Berechnung benötigt. Der Neuaufbau der Daten-Cubes, elementares Element bei OLAP, dauert jedoch ebenso eine gewisse Zeit. Welche Form von OLAP angewendet wird, hängt also von der spezifischen Fragestellung ab, die sich der Analyst vor der Auswertung überlegt hat. MOLAP-Datensätze müssen nicht über Indizes gesucht werden, da ihre Positionen im Cube bekannt sind.

Daten im mehrdimensionalen Würfel passend auszuwerten und die Ergebnisse der Operationen verständlich zu visualisieren wird durch die Cube-Operationen erleichtert. Man kann beispielsweise Scheiben ausschneiden (Slicing), Teilwürfel generieren (Dicing = mehrfaches Slicing), die Ansicht des Würfels auf eine neue Dimension drehen (Pivoting) oder Hinein- und Hinauszoomen. Multidimensionale Expressions (MDX) sind speziell für die Datenabfrage von mehrdimensionalen Objekten - beispielsweise Cubes - und für das Zurückliefern von mehrdimensionalen Cellsets vorgesehen.

Das Handling der generierten Reports, das Einbinden von Binärdaten (Large Binary Objects LOB) und eine mögliche Suchfunktion werden unter "Collaboration" auf der SharePoint-Ebene abgebildet. Die Excel-Services entsprechen der Funktionalität der Excel-Applikation auf Webbasis. Dazu zählen auch das Content-Management und die Dashboards respektive die Scorecards.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, das es nicht ausreicht, nur eine optimierte BI-Plattform zu betreiben. Vielmehr muss das Interface auch von weniger spezialisierten Entscheidungsträgern bedient werden können. Eine Prozessunterstützung erhalten Entwickler durch die Entwicklungsumgebung "SQL Server Business Intelligence Development Studio", und das Optimieren der OLAP-Performance erleichtert der "Aggregations Designer".