Microsoft: Preismodell für .NET-Services

Microsoft hat auf seiner hauseigenen Professional Developers Conference (PDC) erste Details zu einem Geschäftsmodell für seine neuen .NET My Services enthüllt. Danach wird es kostenlose und gebührenpflichtige Dienste für Entwickler und Endkunden geben.

Die auf XML basierenden .NET My Services sind auch unter dem Codenamen Hailstorm bekannt. Damit ist etwa der Zugriff auf Kalender und Kontaktdaten über das Internet möglich. "Für die Entwickler wird es nicht allzu teuer" sagte Bob Muglia, Vizechef der .NET-Service Group des Konzerns bei der Vorstellung des Geschäftsmodells.

Bei den Endkunden werde es ein gebührenpflichtiges Abo-Modell geben, so Muglia. Zentrale Schaltstelle und Zugangstor zu den Services wird dabei Microsoft Passport sein, das derzeit rund 165 Millionen Mitglieder hat. Mittels Passport kann man sich automatisch auf Webseiten identifizieren und spart sich so die Eingabe der Daten von Hand. Nicht zuletzt aus Gründen des Datenschutzes ist Passport jedoch umstritten, da sich hier eine Fülle von Kundendaten in der Hand von Microsoft befinden.

Passport wird weiterhin kostenlos bleiben, für aufwändigere Anwendungen wie Kalender oder Speicherplatz für Dokumente will Microsoft laut Muglia aber eine nicht näher spezifizierte Gebühr verlangen. Den Zugang zu Diensten über das Webportal MSN und das Mieten der Office-Software via Internet will Microsoft demnach über eine Abo-Gebühr vermarkten.

Konkreter wurde Muglia bei Unternehmenskunden, die .NET-My-Services-Anwendungen, wie etwa den Zugriff auf das Passport-Wallet, selbst programmieren. Die ebenfalls auf der PDC vorgestellten Entwicklungstools (wir berichteten) für .NET-Services wird Microsoft demnach weiterhin kostenlos verteilen. Gebühren sind erst dann fällig, wenn die Unternehmen die programmierten Anwendungen einsetzen.

Je nach Umfang bewegt sich die Preisspanne zwischen 1000 und 10.000 US-Dollar Abo-Gebühr pro Jahr. Microsoft stellt zudem jede einzelne Anwendung in Rechnung, die mit Hilfe der .NET-Tools entwickelt wurde. Die Kosten betragen hier je nach Größe und Aufwand zwischen 250 und 1500 US-Dollar. Für Unternehmen, die einen speziellen Service-Vertrag mit Microsoft abschließen, könnte die Jahresgebühr Microsoft zufolge jedoch auch über 10.000 US-Dollar liegen.

Hintergrundinformationen zur .NET-Strategie von Microsoft lesen Sie im Artikel Microsoft .NET versus Sun ONE. (jma)