Software und Services

Microsoft Preiserhöhungen - Auswirkungen und Empfehlungen für die Anwender

Microsoft hat - wie regelmäßig üblich - im Sommer die Preise für eine Vielzahl von Software und Services erhöht. Anwenderunternehmen sollten dabei einige Punkte unbedingt beachten

Microsoft passt die Preise für Produkte und Lösungen permanent an. Ziel ist es einerseits, in kompetitiven Märkten wettbewerbsfähige Preispunkte anbieten zu können. Bestes Beispiel sind die ständigen Preisnachlässe für Azure-Service in der aktuell noch intensiven Wettbewerbssituation mit AWS und Google im Cloud-Segment. So wurden unter anderem im März 2014 die Preise für Computing um 35 Prozent und für Storage um bis zu 65 Prozent reduziert. Auch zum 1. Oktober gab es für unterschiedliche Azure-Services zahlreiche Preisanpassungen (siehe unten).

Andererseits werden die Preise auch nach oben angepasst. Insbesondere dann, wenn es der Markt, also die relative Stärke des Anbieters, hergibt. So wurden im August (im Vergleich zum Juli) die Preise für einige Client-Access-Lizenzen um 12 Prozent und für Office-Client-Produkte sowie Office-365-Services bis zu 24 Prozent angehoben.

Preiserhöhungen im August 2014

Zwar passt Microsoft regelmäßig die Preise für seine Produkte und Services an. Größere Preiserhöhungen finden jedoch regelmäßig im August und zum Januar statt. Diese Preisentwicklungen dienen einer Optimierung des Share of Wallet, die durch die Anwender wahrgenommene preisliche Wettbewerbsfähigkeit, und sind bei enormen Investitionen in Infrastrukturen und rückläufigen Marktanteilen notwendig, um die von den Investoren geforderten Renditen zu liefern.

Microsoft hat im August zahlreiche zentrale und umfassend beim Kunden genutzte Produkte auf der "Enterprise-Agreement-Preisliste" erhöht. Hierzu zählt unter anderem auch ein Variante von Office Professional Plus (SKU 269-12445). Diese Lizenz wurde um 5,3 Prozent erhöht. Stärker fallen die Erhöhungen im Umfeld von Office 365 aus. So wurden Core-CAL-Bridge-Office-365-Nutzungsrechte um knappe 10 Prozent erhöht. Step-up-Lizenzen von Windows Server Standard auf Datacenter kosten schon mal 34 Prozent mehr.

Für einige SQL-CALs muss seit August deutlich über 25 Prozent mehr bezahlt werden als noch im Juli. Bei Dynamics-Lizenzen schlägt Microsoft besonders umfassend zu: Preiserhöhungen von über 60 Prozent sind keine Seltenheit.

Es wird empfohlen, sich bei einem zuständigen Licensing Solution Partner (LSP) oder dem Lizenzverkäufer die komplette Liste der Preisänderungen zu beschaffen.

Nachfolgend finden Sie einige Empfehlungen, die Unternehmen berücksichtigen sollten:

Preisreduktionen bei Azure

Bestimmte Cloud-Services können als Rohstoff verstanden werden. Und wie bei Rohstoffen wie Kohle, Öl oder Gas hängt der Preis von zahlreichen Faktoren ab. So zum Beispiel der Verfügbarkeit, der Nachfrage, der Erschließung neuer Quellen, dem Verhalten der Wettbewerber, den Produktionskosten, etc. Und genauso wie Rohstoffe sind identische und vergleichbare Cloud-Lösungen auf einem grundsätzlich - wenn auch oligopolistischen - kompetitiven Markt volatil. Oder in einfacheren Worten: Wenn Amazon bei AWS einen Preispunkt anpasst, tut Microsoft es gleich. Soll die Nachfrage nach bestimmten Services gesteigert werden, so erfolgt gleichfalls eine Preisreduktion.

Zum Oktober 2014 - respektive am 25. September - hat Microsoft die Preise für zahlreiche Azure-Workloads reduziert. So wurden zum Beispiel die Preise für ExpressRoute um knappe 29 Prozent reduziert. Auch der Stundenpreis für SQL Server for Virtual Machines (Enterprise) wurde um über 25 Prozent reduziert. Ferner wurden die Preise für BizTalk Services oder den Datentransfer gesenkt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für die Inhaltsübermittlung via CDN in den Zonen 1 (Nordamerika und Europa) und 2 (Lateinamerika, Naher Osten, Afrika und Asien Pazifik) wurde ebenfalls verbessert.