Microsoft präsentiert Visual Studio 2005 und SQL Server 2005

Mit SQL Server 2005 und dem damit verzahnten Visual Studio 2005 bringt Microsoft sein erstes großes Datenbank-Update seit fünf Jahren.

Microsoft hat seine Datenbank "SQL Server 2005", die integrierte Entwicklungsumgebung von "Visual Studio 2005" sowie eine Beta-Version der Integrationsplattform "Biztalk Server 2006" freigegeben. CEO Steve Ballmer betonte anlässlich des Ereignisses in San Francisco die Ambitionen des Unternehmens, Marktanteile im Highend zu gewinnen. Die Updates eigneten sich demnach für den Einsatz in hochskalierbaren IT-Umgebungen und sollen Microsoft helfen, über sein bislang eher mittelständisches Verbreitungsgebiet hinaus auch auf Konzernebene Fuß zu fassen. "Es gibt keine geschäftskritische Anwendung mehr, die man nicht auf einer Microsoft-Plattform betreiben könnte", so Ballmer. Zum Beweis präsentierte Microsoft mehrere gegen IBM und Oracle gerichtete Benchmarks. Testanwender wie die Londoner Börse und das Australian Tax Office sowie Partner, allen voran Intel-CEO Paul Otellini, gaben Ballmer Schützenhilfe.

Man habe in den vergangenen fünf Jahren viel in Sachen Systemsicherheit und -verfügbarkeit gelernt, warb der Microsoft-Chef. Besonders schätzen dürften Anwender jedoch, dass SQL Server 2005 nun über seine vorherrschende Funktion zur Datenhaltung für externe Applikationen hinausgewachsen ist und mit seinen neuen Features einen Applikations-Server für integrierte Datenbankanwendungen darstellt. Dies dürfte seine Position gegenüber den Konkurrenzprodukten deutlich stärken und könnte die bisherigen Marktverhältnisse verändern: Denn Microsoft-Manager Andrew Lees beklagt, dass bislang zwar mehr SQL Server verkauft würden als IBM- und Oracle-Datenbanken zusammen, Redmond aber nur rund 20 Prozent des Umsatzes in diesem Marktsegment halte. Um hier Zeichen zu setzen, verknüpft Microsoft die Produkteinführung mit einem Lizenzrabatt von 50 Prozent für alle migrationswilligen Oracle-Anwender.

Der Listenpreis für die Standard Edition von SQL Server ist allerdings gestiegen. Er beträgt 5999 US-Dollar pro Prozessor statt wie bisher 4999 US-Dollar. Die Kosten für eine Prozessorlizenz der Enterprise Edition bleiben dagegen unverändert bei 24.999 US-Dollar. Außerdem führt Microsoft eine Workgroup Edition für kleinere Unternehmen ein, die mit 3899 US-Dollar pro Prozessor zu Buche schlägt. Schließlich kündigte der Hersteller noch eine frei verfügbare "Express"-Variante der Datenbank an. (Stefan Ueberhorst/mec)