Microsoft Office gegen StarOffice

Neue Rechtschreibung in StarOffice

Erst StarOffice 5.2 beinhaltet ein Rechtschreiblexikon, das die neuen deutschen Orthografieregeln beherrscht. Für ältere Versionen existiert nur der Work-around, ein Benutzerwörterbuch anzulegen, in dem alle Wörter in neuer Rechtschreibung enthalten sind.

Wie bei Microsofts Office-Paket hat der Anwender auch bei StarOffice innerhalb eines Dokuments keine Möglichkeit, einzelne Passagen wahlweise auf alte oder neue Regeln zu prüfen. Als Ausweg bleibt nur, mehrere Dateien anzulegen und diese separat zu überprüfen.

Bei unserer Liste mit 100 Wörtern in alter Schreibart entgeht der Textverarbeitung das "As". Dass eine Gruppe von drei gleichen Konsonanten vor einem Vokal erlaubt ist, erkennt StarOffice und moniert daher berechtigterweise "Schiffahrt" und "Bestelliste".

Völlig stressfrei erfolgt die Prüfung der "Streßsituation", obwohl wir StarOffice erlaubt hatten, in allen verfügbaren Wörterbüchern zu suchen.

Beim Thema "Getrennt- und Zusammenschreibung" regiert eher das Zufallsprinzip. Zusammensetzungen aus Adjektiv und Verb, in unserem Test etwa repräsentiert durch "tiefbewegt" und "tiefempfunden", werden nicht als alte Schreibweise beanstandet. Für "schwerfallen" und "schwernehmen" schlägt StarOffice ganz richtig die Getrenntschreibung vor, während "schwerlöslich" fälschlicherweise erhalten bleibt.

Ähnlich durchwachsen sieht es bei der Groß- und Kleinschreibung aus. "kopfstehen" etwa wird als falsch erkannt , "angst haben" jedoch rutscht durch.

Fazit: Zu eigenwillig und inkonsistent geht StarOffice bei der Rechtschreibprüfung vor, als dass der Anwender blind darauf vertrauen könnte. Im Zweifelsfall bleibt nur der Blick in den Duden.