Microsoft liefert Nimda in Südkorea aus

In Südkorea hat Microsoft Visual Studio .NET-CDs ausgeliefert, die mit dem Nimda-Wurm verseucht sind. Der Schädling hat sich über ein südkoreanisches Unternehmen eingeschlichen, das die Hilfe-Dateien der Developer Tools ins Koreanische übersetzte.

Microsoft hat den Virus beim Hochladen der lokalisierten Dateien ins hauseigene Developer Network entdeckt. Betroffenen koreanischen Benutzern bietet Microsoft Hilfe und einen Patch auf dieser Webseite an. Nebenbei haben die Redmonder auch den Verursacher ins Gebet genommen. Die Qualitätssicherung des Übersetzungsunternehmens hat nach Angaben von Microsoft versagt. Inzwischen sei bei den Südkoreanern ein ordentlicher Überprüfungsprozess im Gange. Auch andere Vertragsfirmen habe man nach der Panne auf die nötigen Sicherheits-Checks hingewiesen, teilte der Konzern mit.

Laut Microsoft hat der Virus zu keiner Verseuchung geführt. Die entsprechende Datei mit Virenanhang stecke in einem gepackten Archiv und werde nicht von Visual Studio .NET benutzt. Für eine Infektion müsste ein Benutzer den genauen Dateinamen kennen und die Datei mit einer eigenen Anwendung öffnen. Außerdem setze das Visual-Studio die Installation des Internet Explorer 6 voraus, der gegen Nimda gefeit sei. Microsoft bietet neben dem Patch den Tausch der CDs an.

Weitere Hintergründe zu Virentechnologien bieten unser Grundlagenbeitrag zum Thema wie auch der Report: Viren unter Linux. Einen Test aktueller Virenscanner finden Sie hier. (uba)