Microsoft legt Sicherheitsschnittstellen von Vista offen

Microsoft übergibt einen ersten Entwurf der Programmierschnittstellen für den in Windows Vista enthaltenen Patch Guard an ausgewählte Hersteller von Schutzprogrammen.

Um den Schutz des Betriebssystemkerns der 64-Bit-Version von Windows Vista hat es in den letzten Monaten einigen Wirbel gegeben. Einige Antivirushersteller, darunter Marktführer Symantec sowie McAfee, erhoben den Vorwurf, Microsoft behindere damit die Entwicklung von Schutzlösungen von Drittherstellern für Vista.

In dieser Woche hat nun Microsoft einen ersten Entwurf der Schnittstellenbeschreibung für die so genannten Patch-Guard-APIs an die trotz der heftigen Angriffe weiterhin als Partner bezeichneten Hersteller von Sicherheitsprogrammen übergeben. Die Hersteller sollen sich dazu äußern, ob die geplanten Programmierschnittstellen (Application Programming Interface, API) für sie geeignet sind und Vorschläge für Verbesserungen machen.

Diese Programmierschnittstellen sind allerdings noch nicht in den Vista-Fassungen enthalten, die derzeit schon an Unternehmen und ab Januar 2007 an Endkunden ausgeliefert werden. Vielmehr will Microsoft im Laufe des kommenden Jahres ein erstes Service Pack für Vista herausbringen, das auch die APIs für Schutzsoftware bereitstellt.

Microsoft bleibt allerdings bei seiner Haltung, Drittherstellern keine direkten Änderungen am Kernel von Vista-64 zu ermöglichen, was diese jedoch fordern. Im Gegensatz zur 32-Bit-Version soll der Zugriff auf den Kernel ausschließlich über die dazu bereitgestellten Programmierschnittstellen möglich sein. (PC-Welt/mja)