Microsoft lässt Web-Services hageln

Microsoft hat mit HailStorm (zu deutsch etwa: Hagelschauer) eine neue Plattform für Internet-Services im Rahmen der .NET-Strategie angekündigt. Auf die HailStorm-Services kann laut Microsoft unabhängig vom Betriebssystem zugegriffen werden.

Weder auf Client- noch auf der Serverseite sei zusätzliche Microsoft-Software nötig, hieß es bei der Präsentation der unter dem Codenamen HailStorm geführten Web-Dienste. Der plattformunabhängige Zugang zu den HailStorm-Services wird durch eine XML-Basis ermöglicht.

Bill Gates konnte so bei der Präsentation des "Hagelschauers" in Redmond seinen bekannten "any time, any place, any device"-Spruch genüsslich aufsagen. Erste Beispiele für Internet-Services, die auf HailStorm basieren, sind etwa Kalenderzugriff, E-Mail-Funktion und Kontaktdaten. Einige Unternehmen wie etwa eBay und American Express stellten bei der Präsentation Konzepte und Service-Prototypen für die Technologie vor.

Laut Microsoft sollen unterschiedlichste Geräte unter Linux, Unix, MacOS und PalmOS mit der HailStorm-Technik zurechtkommen. Wie unser Schwester-Magazin InfoWorld berichtet, teilte Microsoft bei der Präsentation aber einschränkend mit, dass HailStorm mit Windows-Plattformen am effektivsten zusammenarbeitet. Bill Gates bezeichnete das kommende Betriebssystem Windows XP als erste und ideale Zugangsmöglichkeit. Der Launch von HailStorm wird damit wohl mit dem von Windows XP zusammenfallen.

Microsoft will mit HailStorm offensichtlich nicht nur Technologie anbieten, sondern ein Geschäftsmodell entwickeln. Es werde kostenlose HailStorm-Services geben und solche, für die eine Gebühr zu entrichten sei, teilte Microsoft mit. Die ersten Benutzer, die Microsoft mit den Services versorgen will, sind anscheinend die rund 160 Millionen Mitglieder von Microsoft Passport. Mittels Passport kann man sich automatisch auf Webseiten identifizieren und spart sich so die Eingabe der Daten von Hand. Die Passport-Technologie ist ein Bestandteil von HailStorm. Zu den zahlungswilligen Nutzern zählt Microsoft anfangs in erster Linie Geschäftskunden.

Hintergrundinformationen zur .NET-Strategie von Microsoft lesen Sie im Artikel Microsoft .NET versus Sun ONE. (uba)