Microsoft kündigt integrierte Forefront-Lösung an

Stirling kennt nur MS-Produkte

Der Wermutstropfen: Stirling wird ausschließlich auf das Management der hauseigenen Forefront-Produkte ausgelegt sein. Unternehmen, die bereits in Produkte wie Symantecs Norton Antivirus Enterprise Edition, McAfees Host Intrusion Prevention für Server oder Trend Micros ScanMail investiert haben, werden ihre Policies demnach nicht via Stirling festlegen und durchsetzen können.

Eine Preview-Version von Forefront alias Stirling will Microsoft in der zweiten Jahreshälfte herausgeben, ein erstes öffentliches Beta-Release soll in der ersten Hälfte 2008 folgen. Die Markteinführung der Sicherheitssuite ist für Mitte 2009 geplant.

Marktbeobachtern zufolge dürfte Microsoft mehrere Jahre brauchen, bis die diversen Elemente des Stirling-Pakets reibungslos zusammenarbeiten. Andererseits habe der Hersteller seine bisherigen Sicherheitsprodukte jeweils pünktlich ausgeliefert. Nach Meinung von IDC-Analyst Chris Christiansen hat Microsoft mittlerweile begriffen, dass es im Security-Segment nach wie vor nicht als führend wahrgenommen wird. Dort vermarkten Player wie Symantec und McAfee bereits seit Jahren vergleichbar integrierte Sicherheitspakete. Dem Marktexperten zufolge sind allerdings auch diese gerade erst dabei, sich auf Anwenderseite durchzusetzen. Dadurch gewinne Microsoft Zeit, das Zusammenspiel seines künftigen Applikationspakets zu verfeinern. So dürfte es laut Christiansen noch etwa vier bis fünf Jahre dauern, bis das gros der Unternehmen damit beginnt, das Thema Sicherheit auf wirklich "integrierte" Weise anzugehen. "Szenarien, in denen jeder die Rolle des anderen versteht und alle zusammenarbeiten, sind eine wunderbare Idee - die Kunden brauchen aber noch Zeit, bis sie soweit sind."

Sollte es Microsoft jedoch gelingen, Stirling wie versprochen - und pünktlich - auszuliefern, hält es der Analyst für möglich, dass der Softwareriese den derzeitigen Vorsprung von Symantec und McAfee aufholt. (ComputerWoche/mja)