Microsoft krallt sich Europas Verlage

Microsoft treibt die Verbreitung seines MS Readers mit neuen Kooperationen weiter voran. Verträge mit spanischen und italienischen Verlagen bereiten dem Konkurrenten des Acrobat Readers den Weg zum europäischen E-Book-Standard.

Im November auf der Comdex in Las Vegas hat Microsoft seinen auf der Cleartype-Technik basierenden Reader der Öffentlichkeit vorgestellt. Inzwischen läuft die bekannt erfolgreiche Vermarktungsmaschinerie auf Hochtouren. Große amerikanische und internationalen Verlage publizieren ihre elektronischen Medien bereits im MS-Reader-kompatiblen Format. Jetzt legt Microsoft in Europa nach. Das E-Book-Geschäft der spanischen Grupo Planeta läuft künftig auf Basis des Readers. Der Verlag verteilt zur Einführung eine CD-ROM, die populäre Magazintitel enthält, und eine Version des Microsoft Readers.

Eine zweite Vereinbarung bindet Il Sole 24 Ore, Italiens führenden Verlag im Bereich Wirtschaft und Finanzen, an Microsoft. Weitere Einkommen mit Verlagen in Deutschland, Frankreich und Italien schlossen die Redmonder bereits bei der Buchmesse. Der Microsoft Reader ermöglicht durch die Cleartype-Technik eine verbesserte Lesbarkeit auf LC-Displays. Konkurrent Adobe hat seinen Acrobat Reader diesbezüglich noch nicht aufpoliert. Einen Vorsprung hat Adobe aber, was die Vermarktung von Inhalten über das Internet und den Schutz des Urheberrechtes betrifft. Adobes demnächst erscheinender PDF-Merchant ermöglicht die Einbindung von verschlüsselten PDF-Files in bestehende E-Commerce-Projekte. Web Buy, das Gegenstück auf User-Seite, dient der Entschlüsselung der Inhalte. Web Buy soll bald in den kostenlosen Acrobat Reader eingebunden werden. (uba)