Microsoft kommt im Internet nicht vorwärts

Auch Yahoo muss nachziehen

Wie wichtig Microsoft das Internet-Geschäft ist, belegt auch, dass der bisherige Spartenchef für Business-Software Satya Nadella kurzfristig zum Leiter des Unternehmensbereichs Search & Ad Platform Group ernannt wurde. Zuvor hatte der Bereichsleiter Christopher Payne das Unternehmen verlassen, um sich selbstständig zu machen.

Zwar muss sich auch Yahoo gegen Google zur Wehr setzen, doch agiert der Portalanbieter viel stärkeren Position heraus als Microsoft. Yahoo hatte in den letzten Jahren mit Altavista und Inktomi zwei Suchmaschinen und mit Overture einen Online-Vermarkter erworben. Seit Jahren betreiben die Kalifornierer stark frequentierte Internet-Portale. Grundsätzlich ist der Konzern somit gut aufgestellt, kämpft aber mit internen Problemen. Ende April kaufte Yahoo die Firma Right Media, die eine Online-Börse für Internet-Werbung betreibt. Von dem Unternehmen hatte der Portalanbieter bereits 20 Prozent besessen. Dramatisches Umsatzwachstum kann Yahoo derzeit nicht vermelden: Im ersten Quartal 2007 wuchsen die Einnahmen um sieben Prozent und die Firma musste einen Gewinnrückgang hinnehmen. Google hingegen übertraf die Gewinnerwartungen der Börsenanalysten im ersten Quartal. Der Umsatz betrug 3,66 Milliarden Dollar nach 2,25 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum.

Möglicherweise arbeiten Yahoo und Microsoft künftig partnerschaftlich zusammen, um mit vereinten Kräften Google Paroli zu bieten. Beide Firmen hatten bereits Kooperationen geschlossen, diese jedoch wieder gelöst: Microsoft hatte lange Zeit das zu Yahoo gehörende Online-Vermarktungssystem von Overture auf dem eigenen MSN-Portal verwendet. Ebenso nutzte der Softwarekonzern die von Yahoo gekaufte Suchtechnik von Inktomi. Inzwischen verwendet Microsoft sowohl ein eigenes Werbesystem als auch hauseigene Suchmaschine für seine Internet-Sites.

Experten meinen, im Fall einer Kooperation könnte Microsoft die technische Infrastruktur der gemeinsamen Internet-Aktivitäten betreiben, während Yahoo sich auf die Internet-Inhalte und –Dienste konzentriere. (ComputerWoche/mja)